BioTOP 1, Schulbuch

24 Rollenbilder und Sexualität Arbeitsheftseite 14 Was sind Rollenbilder? Verschiedene Eigenschaften, Interessen oder Hobbys werden manchmal als „typisch für Mädchen“ oder „typisch für Buben“ bezeichnet. Diese „Rollenbilder“ wurden oft von den Eltern und deren Eltern übernommen. Auch das Umfeld (Nachbarn, Gesellschaft, Staat, Religion …) haben einen Einfluss. Das bedeutet aber nicht, dass man sich an diese Rollenbilder halten muss! Jedes Mädchen und jeder Bub darf selbst herausfinden, was sie oder er gerne macht und wie sie oder er sich ausdrücken will ( B 1). Was ist das biologische Geschlecht? Bei der Geburt wird einem Menschen ein Geschlecht zugewiesen. Dies passiert anhand angeborener, körperlicher Merkmale, nämlich anhand der Geschlechtsorgane. Wie die weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane aufgebaut sind, wirst du auf den Seiten 26–27 erfahren. Es gibt Menschen, deren angeborenen Merkmale nicht ausschließlich männlich oder weiblich sind. Das bezeichnet man als Intergeschlechtlichkeit („inter“ bedeutet „dazwischen“). Die Intergeschlechtlichkeit kann verschiedene Formen annehmen und ist ganz normal. Sie ist in Österreich rechtlich anerkannt und wird in den Personaldokumenten („divers“) eingetragen. Die Zuordnung anhand angeborener Körpermerkmale bezeichnet man als biologisches Geschlecht. Was ist das soziale Geschlecht? Als soziales Geschlecht bezeichnet man Eigenschaften und Verhaltensweisen. Das soziale Geschlecht muss nicht mit dem biologischen Geschlecht übereinstimmen. Das soziale Geschlecht ist kein körperliches Merkmal. Es beschreibt, wie sich ein Mensch fühlt. Jeder Mensch kann für sich selbst entscheiden, welchem sozialen Geschlecht er sich zugehörig fühlt! Das kann sich im Laufe des Lebens auch ändern. Trans Personen nehmen sich selbst anders wahr als ihr biologisches Geschlecht aussagt. Ein als Frau geborener Mensch kann sich als trans Mann fühlen. Ein als Mann geborener Mensch kann sich als trans Frau fühlen ( B 2). B 1 Singen und Tanzen macht Spaß – unabhängig vom Geschlecht! Manchmal werden Mädchen und Buben geärgert, weil sie nicht das machen, was „richtig“ für Mädchen oder Buben ist. Das bezeichnet man als Mobbing. Mobbing ist eine Form von Gewalt und verboten. Jeder Mensch darf so leben wie er möchte! Daher darf niemand dafür gemobbt werden, wie sie oder er ist und sich ausdrückt! Weißt du … B 2 Ein als Mann geborener Mensch kann sich als trans Frau fühlen. 1 Lies die Aussagen durch: Mädchen und Buben können schwach, aber auch stark sein. Buben sind meistens brav, Mädchen schimpfen und raufen oft. Alle Mädchen und Buben spielen gerne Basketball. Nimm zu diesen Aussagen schriftlich Stellung. Schreibe immer die Aussage und deine Meinung dazu auf ein Blatt Papier. 2 Sammelt die Aussagen und eure Stellungnahmen ein. Sprecht gemeinsam darüber. 3 Denke anschließend noch einmal über die Diskussion nach. Hat sich deine Meinung dadurch geändert? Halte deine Gedanken schriftlich fest. Mach mit Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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