BioTOP 1, Schulbuch

123 Ökologie Welchen Einfluss hat die intensive Landwirtschaft? Früher gab es kleine Felder mit Hecken und Wegen, die von Blumen und Kräutern umgeben waren ( B 4). Für die intensive Landwirtschaft wurden und werden diese Felder zusammengelegt. Dadurch gibt es immer weniger Randstreifen (Raine) und Hecken ( B 5). Tiere haben geschützte Plätze zur Nahrungssuche, zum Schlafen und für die Aufzucht der Jungen verloren. Durch den Einsatz von Schädlings- und Unkrautbekämpfungsmitteln verschwinden auch Wildpflanzen und Insekten. Schwere Traktoren drücken den Boden zusammen. Das nennt man Bodenverdichtung. Die Bodenlebewesen (zB Würmer und Käfer) können keine Gänge mehr graben und keine Eier mehr ablegen. Tiere, die sich von ihnen ernähren, finden nicht mehr genug Nahrung. Durch die Pflanzung und die Erhaltung von Hecken und Randstreifen entstehen wichtige Lebensräume. Der Verzicht auf Schädlings- und Unkrautbekämpfungsmittel erhält Wildpflanzen und Insekten. Durch den Einsatz von Maschinen mit breiten Reifen werden Bodenbewohner und Tiere, die sich von ihnen ernähren, geschützt. Wodurch sind Gewässer bedroht? Im Zuge der Gewässerregulierung wurden viele Gewässer begradigt und gefasst (siehe Seite 101). Das bedeutet, dass sie mit Mauern, Beton oder anderen Uferbefestigungen umgeben wurden ( B 6). Dadurch konnten Häuser und Straßen näher an die Flussufer gebaut werden. Dabei sind wesentliche Lebensräume für viele Wassertiere, aber auch für Lurche, Kriechtiere, Vögel und Insekten verlorengegangen. Heute werden manche Gewässer „renaturiert“. Das bedeutet, dass ursprüngliche Uferlandschaften wiederhergestellt werden. B 5 Wenn Felder zusammengelegt werden, verschwinden Randstreifen und Hecken. Auf alten Karten und Fotos ist gut zu sehen, wie eine Stadt oder eine Landschaft früher ausgesehen hat ( B 7). Ältere Menschen können berichten, was sich verändert hat und welche Lebensräume erhalten blieben. 1 Stelle Fragen zusammen, die du älteren Personen zur Veränderung deines Wohnortes stellen möchtest. Denke dabei an Straßen, Häuser, Bäche, Teiche, Wälder, Wiesen, Felder, Pflanzen, Tiere … Führe deine Befragung durch. Nimm das Gespräch auf oder mach dir Notizen. Falls es alte Karten oder Fotos der Umgebung gibt, fotografiere sie. Werte dein Interview aus und fasse die Ergebnisse zusammen. Mach mit Zusammenfassung Der Mensch greift in die Natur ein. Straßen und Siedlungen zerteilen Lebensräume. Durch das Düngen und frühe Mähen verschwinden Pflanzen- und Tierarten. Hecken und Randstreifen haben auf zusammengelegten Feldern keinen Platz. Natürliche Gewässer und Ufer werden durch Gewässerregulierung zerstört. B 6 Bachufer aus Beton B 7 Eine Karte von Wien aus dem Jahr 1878 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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