BioTOP 1, Schulbuch

120 Artenvielfalt in Österreich Arbeitsheftseite 61 Warum ist Artenvielfalt wichtig? Artenvielfalt bedeutet, dass es in einem Ökosystem viele verschiedene Pflanzen- und Tierarten gibt. Je artenreicher ein Ökosystem ist, umso gesünder ist es. Es kann auch Veränderungen besser ausgleichen. Wenn sich zB die Umweltbedingungen verändern, kann ein Produzent verlorengehen. In einem artenreichen Ökosystem gibt es für die Konsumenten dann andere Nahrungsquellen. Wenn ein Insekt verlorengeht, können die Blüten von anderen Insekten bestäubt werden. Vögel, Lurche und Kriechtiere finden auch andere Nahrung. Österreich ist sehr artenreich Österreich hat viele verschiedene Lebensräume: hohe Berge und sanfte Hügel, Flüsse mit Wäldern, große und kleine Seen, Weingärten, Obstbäume, Blumenwiesen und unberührte Urwälder ( B 1–B 5). Bei uns gibt es etwa 55 000 Tierarten und 2 500 Blütenpflanzen. Österreich ist eines der artenreichsten Länder in Europa. Fast 600 Tierarten und etwa 150 Pflanzenarten kommen nur in Österreich vor ( B 6). Es ist eine wichtige Aufgabe, sie zu schützen und zu erhalten! Was einmal ausgestorben ist, ist für immer verloren! Mehr als ¼ der Säugetiere und Vögel und jede dritte Blütenpflanze sind bedroht (siehe Seiten 122–123). Wo kommen viele Arten vor? Blumenwiesen, die nicht gedüngt werden, sind artenreiche Lebensräume. Etwa 10 000 Tier- und Pflanzenarten kommen hier vor. Es gibt viele verschiedene Blumen, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen. Zahlreiche Insekten finden für sich und ihre Nachkommen Nahrung. Die Luft ist erfüllt von Blütenduft. Bienen summen, Schmetterlinge flattern von Blüte zu Blüte, Käfer krabbeln am Boden, Heuschrecken hüpfen durch die Luft. Lurche, Kriechtiere und Vögel haben ein großes Angebot an Nahrung. Sie finden auch Plätze zum Sonnen und Ausruhen und Orte für den Nestbau und die Eiablage. Solche Blumenwiesen sind in Österreich selten geworden. Vor 50 Jahren gab es noch zwanzigmal so viele Blumenwiesen. Mehr über Wiesen als Lebensräume erfährst du in der 2. Klasse. Weitere wichtige Lebensräume sind ursprüngliche Flüsse und Bäche. An ihren Ufern gibt es Sand oder Schotter. Hier brüten seltene Vögel. Eidechsen und Schlangen sonnen sich, der Wind raschelt im Schilf. Bäume, die Überschwemmungen aushalten, bilden Auwälder. Diese Landschaften sind sehr selten geworden. Um sie zu erhalten, wurden in Österreich der Nationalpark Donau-Auen und der Nationalpark Thayatal errichtet. In den Städten gibt es zahlreiche Gärten, Parks, Teiche, Friedhöfe und Alleen (Straßen mit Bäumen). Auch viele Fensterbretter, Balkone und Dächer sind bepflanzt. Die Balkonblumen, Sträucher, Bäume und Wiesen bieten Insekten Nahrung und Unterschlupf. Die Gewässer sind Lebensräume für Lurche. An Mauern sitzen Eidechsen. Städte bieten auch vielen Vogelarten geschützte Plätze für den Nestbau. B 1 In Österreich gibt es hohe Berge und kalte Gebirgsseen, … B 2 … unberührte Flüsse, … B 3 … große Seen, … B 4 … sanfte Hügel mit Obstbäumen, … B 5 … Urwälder und vieles mehr. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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