BioTOP 4, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

64 Das Ohr Arbeitsheftseite 32 Mit den Ohren nimmt man Schallwellen auf, die vom Gehirn zB als Geräusch, Ton oder Sprache verarbeitet werden. Die Ohren helfen auch beim Gleichgewichthalten und bei der Orientierung im Raum. Wie ist das Ohr aufgebaut? Das Außenohr beginnt mit der knorpeligen Ohrmuschel. Sie fängt die Schallwellen auf und leitet sie weiter ( B 1). Der Gehörgang führt weiter zum Trommelfell. Das ist ein sehr feines Häutchen. Das Ohrenschmalz transportiert Schmutz und abgestorbene Hautteilchen aus dem Gehörgang in Richtung Ohrmuschel. Das Trommelfell ist der Übergang vom Außenohr zum Mittelohr. Hier liegen die drei kleinen Gehörknöchelchen Hammer, Amboss und Steigbügel. Die Ohrtrompete verbindet das Mittelohr mit dem Rachenraum. Sie ist normalerweise geschlossen. Beim Gähnen oder Schlucken öffnet sie sich. Dadurch werden Druckunterschiede zwischen dem Mittelohr und der Umgebung ausgeglichen. Diese entstehen zB beim Bergwandern oder Fliegen. Das Innenohr besteht aus drei Abschnitten: dem Vorhof, den Bogengängen und der Schnecke. Die Schnecke ist mit einer Flüssigkeit, der Ohrlymphe, gefüllt. Sie ist in drei Gänge unterteilt: den Vorhofgang, den Paukengang und den Schneckengang. Im Innenohr liegen die Sinneszellen von Gehörsinn, Drehsinn und Lagesinn. Wie funktioniert das Gehör? Gelangen Schallwellen ans Ohr, versetzen sie das Trommelfell in Schwingungen. Das Trommelfell überträgt die Schwingungen durch seine Bewegung ins Mittelohr. Die Gehörknöchelchen verstärken die Schwingungen und leiten sie über ein weiteres Häutchen zum flüssigkeitsgefüllten Innenohr. Hier werden die Schwingungen durch den Vorhofgang bis in die Spitze der Schnecke übertragen. Der schwingende Vorhofgang versetzt den Schneckengang ebenfalls in Schwingung. Im Schneckengang sitzen die Hörsinneszellen. Auch die Ohrlymphe wird bewegt und die Härchen der Hörsinneszellen werden gebogen. Das löst Nervenimpulse aus, die durch den Hörnerv an das Gehirn weitergeleitet werden ( B 2). Je nach Tonhöhe beginnen unterschiedliche Bereiche des Schneckenganges mit der Schallwelle mitzuschwingen. Sie reizen die Hörsinneszellen an unterschiedlichen Stellen. Nun wird die Schwingung über den Paukengang bis zur Basis der Schnecke zurückgeleitet und abgedämpft. Die Hörnerven leiten entsprechende Reize ins Gehirn weiter, wo unterschiedliche Tonhöhen und Lautstärken wahrgenommen werden. Beide Ohren vermitteln einen räumlichen Sinneseindruck. Man kann die Richtung eines Geräusches wahrnehmen, da die Schallwellen einen Bruchteil früher auf ein Ohr treffen als auf das andere. So kann das Gehirn die Richtung der Schallwellen errechnen. Hörnerv Ohrmuschel Bogengang Trommelfell Hammer Amboss Steigbügel Ohrtrompete Schnecke Gehörgang Vorhof B 1 Aufbau des Ohrs Hörsinneszellen Vorhofgang Paukengang Schneckengang B 2 Schallausbreitung in der Schnecke Hörnerv Zusatzmaterial ct2yq3 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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