BioTOP 4, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

54 Das Nervensystem Arbeitsheftseite 27 Wie ist das Nervensystem aufgebaut? Im menschlichen Körper gibt es Milliarden Nervenzellen. Gemeinsam bilden sie das Nervensystem. Dieses nimmt Reize aus dem Körper und der Umwelt auf, leitet sie weiter und reagiert darauf. Das Nervensystem besteht aus dem Zentralnervensystem (ZNS) und dem peripheren Nervensystem ( B 1). Das Zentralnervensystem besteht aus Gehirn und Rückenmark. Das periphere Nervensystem umfasst alle anderen Nerven. Das Gehirn besteht aus Großhirn, Zwischenhirn, Mittelhirn, Kleinhirn und Nachhirn. Bei Erwachsenen hat es ein durchschnittliches Volumen von 1 400 cm³ und enthält etwa 14 Milliarden Nervenzellen. Drei Hirnhäute umgeben und schützen das Gehirn. Gemeinsam mit der dazwischenliegenden Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) dämpfen sie Stöße ab. Das Gehirn braucht Sauerstoff. Schon nach wenigen Minuten ohne Sauerstoff kommt es zu schweren, bleibenden Schäden oder zum Tod. Das Großhirn macht etwa 80% des Gehirns aus ( B 2). Die Verarbeitung von Informationen, Lernen, Wahrnehmung, Gedächtnis und Denken sind an die Tätigkeit der Nervenzellen des Großhirns gebunden. Das Großhirn ist in zwei Hälften, die Hemisphären, unterteilt. Bei vielen Menschen ist die linke Hemisphäre für das logische Denken und die Sprache zuständig. In der rechten Hemisphäre liegen kreative Eigenschaften und räumliches Vorstellungsvermögen. Außerdem steuert die linke Gehirnhälfte die rechte Körperhälfte und umgekehrt. Die beiden Hemisphären sind durch den Balken verbunden. Die äußere Schicht des Großhirns nennt man Großhirnrinde. Die Falten in der Großhirnrinde vergrößern die Oberfläche des Großhirns. Dadurch haben sehr viele Nervenzellen Platz, die untereinander vernetzt sind. Das Zwischenhirn liegt unterhalb des Balkens. Es steuert die inneren Organe und ist eine wichtige Schaltstelle zwischen den Sinnesorganen und dem Großhirn. Empfindungen wie Hunger und Durst entstehen hier und werden an das Großhirn weitergeleitet. So wird die Aufnahme von Wasser und Nahrung gesteuert. Im Zwischenhirn befindet sich auch das Wach-Schlaf-Zentrum. Die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) und die Zirbeldrüse sind zwei Hormondrüsen (siehe Seite 72). Sie liegen beim Zwischenhirn. Das Mittelhirn liegt unterhalb des Zwischenhirns. Es bildet die Hauptschaltzentrale zwischen den Sinnesorganen und den Muskeln. Es steuert die Anpassungen der Augen an unterschiedlich weit entfernte Gegenstände und verschiedene Lichtstärken. Wenn keine aktivierenden Signale des Mittelhirns an das Großhirn gesendet werden, schläft man ein. Der Austausch zwischen Zwischenhirn und Mittelhirn endet dann ebenfalls. Das Kleinhirn schließt an das Mittelhirn an. Es steuert die Bewegungen des Körpers und das Gleichgewicht. Informationen aus den Sinnesorganen werden mit Informationen aus den Muskeln abgestimmt. Das ermöglicht die Bewegung im Raum. 2 3 1 B 1 Das Nervensystem: Zentralnervensystem: 1 –Gehirn, 2 –Rückenmark peripheres Nervensystem: 3 –Nerven 1 2 3 5 7 8 6 9 4 B 2 Das Gehirn: 1 –Großhirn, 2 –Balken, 3 – Zwischenhirn, 4 – Zirbeldrüse 5 –Mittelhirn, 6 –Kleinhirn, 7–Nachhirn, 8 –Rückenmark, 9 –Hirnanhangdrüse Zusatzmaterial d9v58a Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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