BioTOP 4, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

42 Erkrankungen des Kreislaufsystems Arbeitsheftseite 21 Wie werden Verletzungen der Blutgefäße versorgt? Bei kleinen Verletzungen von Blutgefäßen kommt die Blutung durch die Blutgerinnung von selbst zum Stillstand. Bei stärker blutenden Wunden, zB an Armen oder Beinen, sollte man die Gliedmaßen hochhalten, um die Blutzufuhr zu verringern. Die meisten Blutungen kommen durch Druck auf die Wunde mit einer keimfreien (sterilen) Wundauflage oder einem sauberen Tuch sofort zum Stillstand. Man kann auch versuchen, das betroffene Blutgefäß mit einem Finger abzudrücken. Das gelingt aber nur dann gut, wenn die genaue Lage des zuführenden Blutgefäßes bekannt ist. Das Blutgefäß wird dabei gegen einen Knochen gedrückt. Wenn durch diese Erstversorgung die Blutung nicht zum Stillstand kommt oder es eine sehr stark blutende Verletzung ist, muss ein Druckverband angelegt werden ( B 1). Dafür benötigt man zusätzlich zur keimfreien Wundauflage einen Druckpolster, zB ein steriles Verbandspäckchen, das in jedem Erste-Hilfe-Kasten ( B 2) enthalten ist, oder saubere Taschentücher, die zusammengerollt wurden. Dieser Polster wird mit einem Dreieckstuch, das zu einem breiten (!) Band gefaltet wurde, befestigt. Dafür kann auch ein Schal oder Halstuch verwendet werden. Der Druckverband wirkt direkt auf das blutende Gefäß. Wenn ein großer Fremdkörper in der Wunde steckt, sollte er nicht entfernt werden, denn er verschließt Gefäßverletzungen. Das Entfernen würde die Blutung verstärken. Beim Verbinden der Wunde muss der Fremdkörper so fixiert werden, dass er nicht weiter in den Körper eindringen oder diesen zusätzlich verletzen kann. Bereits entfernte Fremdkörper sollten nicht wieder in die Wunde gesteckt werden. Bei Kontakt mit blutenden Wunden von anderen Menschen sollte man sich selbst durch die Verwendung von Einmalhandschuhen schützen ( B 3), denn es gibt Erkrankungen, deren Erreger über das Blut übertragen werden, wie zB AIDS (siehe Seite 50) und Hepatitis C. Hepatitis C ist eine lebensgefährliche Entzündung der Leber. Was sind häufige Herz- und Kreislauf-Erkrankungen? Bluthochdruck (Hypertonie) bedeutet, dass das Blut einen zu großen Druck auf die Wände der Arterien ausübt. Herzinfarkt und Schlaganfall können die langfristigen Folgen sein. Der Blutdruck lässt sich leicht durch ein Blutdruckmessgerät überprüfen. Patientinnen und Patienten, die an dieser Erkrankung leiden, müssen täglich mehrmals solche Messungen durchführen. Medikamente helfen, den Blutdruck zu senken. Auch eine Änderung der Lebensweise kann die Risikofaktoren vermindern und den Blutdruck wieder senken. Die Herzkranzgefäße versorgen den Herzmuskel mit Sauerstoff und Nährstoffen. Wenn sie sich verengen oder verstopfen, kann es zu einem Herzinfarkt kommen. Bei einem Herzinfarkt sterben Muskelzellen ab, da sie nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. keimfreie Wundauflage Druckpolster Dreieckstuch B 1 Aufbau eines Druckverbands B 2 Ein Erste-Hilfe-Kasten oder eine Erste-Hilfe-Tasche enthält alles, was zur Versorgung einer blutenden Wunde benötigt wird. Das Herz eines Erwachsenen schlägt in Ruhe etwa 60- bis 70-mal pro Minute. Heranwachsende Kinder und Jugendliche zeigen in Ruhe mehr Herzschläge pro Minute. Das Herz eines Babys schlägt etwa 140-mal, das Herz einer bzw. eines 14-jährigen Jugendlichen etwa 85-mal pro Minute. Bei sportlicher Betätigung kann das Herz bis zu 250-mal pro Minute schlagen. Die Steigerung der Anzahl der Herzschläge bei Anstrengung zeigt, wie leistungsfähig ein Mensch ist. Je besser eine Person trainiert ist, umso weniger oft schlägt das Herz bei körperlicher Belastung. Dadurch wird das Herz geschont. Weißt du… Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

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