BioTOP 3, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

97 Nutzpflanzen Durch die Zusammenlegung von Feldern wurden auch Hecken und Raine (Randstreifen) beseitigt . Sie sind aber Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Ohne Hecken und Raine können sich Schädlinge stärker vermehren, da ihre natürlichen Feinde fehlen. Schädlingsbekämpfungsmittel sind notwendig. Heute werden Tiere oft in Intensivhaltung gehalten, um schnell und kostengünstig Fleisch, Milch oder Eier zu produzieren. Näheres dazu erfährst du ab Seite 104. In den letzten Jahren nahm die Anzahl der Landwirtinnen und Land­ wirte, die biologische Landwirtschaft betreiben, zu. Sie bauen Nutzpflanzen unter Berücksichtigung der Umwelt an und betreiben artgerechtere Nutztierhaltung . In Österreich werden etwa 26% der landwirtschaftlichen Flächen biologisch bewirtschaftet. Damit liegt Österreich weit über dem EU-Durchschnitt. Zur Bekämpfung von Schädlingen werden biologische Schädlings­ bekämpfungsmittel eingesetzt oder nützliche Insekten ( Nützlinge ) gefördert. Zu den biologischen Schädlingsbekämpfungsmitteln gehören zB Pflanzenjauchen . Sie werden zB als Spritzmittel gegen Pilzerkrankungen verwendet. Nützlinge wie Raubmilben, Florfliegen-Larven (  B 3 ) und Schlupf­ wespen (  B 4 ) ernähren sich von Schädlingen im Boden oder auf den Pflanzen. Damit sie gute Lebensbedingungen vorfinden, pflegen die Landwirtinnen oder Landwirte auch die umgebenden Hecken (  B 5 ). Dadurch leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt . Meist wird jedes Jahr eine andere Pflanzenart angebaut ( Frucht­ wechsel ). Dies vermindert den Einsatz von Dünger und Schädlings­ bekämpfungsmitteln. Durch den Anbau von zB Klee wird der Boden wieder mit Stickstoffverbindungen angereichert ( Gründüngung  B 6 ). In der biologischen Landwirtschaft wird auf Kunstdünger weitgehend verzichtet. Stattdessen werden organische Dünger wie Kompost, Jauche und Stallmist verwendet. Dadurch werden der Boden und die Gewässer geschont . Die biologische Landwirtschaft leistet einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit . Die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften wird dabei genau kontrolliert. Nahrungsmittel aus biologischer Landwirt­ schaft sind durch den höheren Arbeitsaufwand etwas teurer, aber auch hochwertiger. B 5 Hecken bieten vielen Tieren Lebensräume. B 6 Klee wird für die Gründüngung verwendet. Zusammenfassung Die Landwirtschaft hat einen starken Wandel durchgemacht. Durch die Anlage von Monokulturen , den Einsatz von Dünger , Schädlings­ bekämpfungsmitteln und Arbeitsmaschinen konnten die Erträge stark gesteigert werden. Die biologische Landwirtschaft baut Nutzpflanzen unter Berücksichtigung der Umwelt an, schont den Boden und Gewässer und leistet einen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt . 1 Stelle die Dreifelder­ wirtschaft mit einer beschrifteten Skizze dar. 2 Welche Auswirkungen hat der vermehrte Kauf von Produkten aus biologischer Landwirtschaft? Diskutiert in der Klasse. 3 Diskutiert die Bedeutung der Pflanzen für euer täg­ liches Leben. Denkt dabei auch an Tierfutter, Brenn­ stoffe und den Rohstoff Holz. 4 Wodurch zeichnet sich „nachhaltige Landwirt­ schaft“ aus? Recherchiere zu diesem Thema und verfasse einen kurzen Artikel für eine Schul­ zeitung. Mach mit E S S W Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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