BioTOP 3, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

96 Landwirtschaft einst und jetzt Arbeitsheftseite 56 Äcker, Felder und landwirtschaftliche Gebäude sind Teil der vom Menschen geschaffenen Kulturlandschaft (  B 1 ). Die Pflanzenproduktion und die Nutztierhaltung sind die zwei großen Gebiete der Landwirtschaft . Landwirtschaft einst Die ersten Nachweise von Landwirtschaft stammen aus der Jungstein- zeit . Zu dieser Zeit wurde der Mensch, der vorher umherzog und als Jäger und Sammler lebte, sesshaft . Als historische Landwirtschaft bezeichnet man jene Formen der Land­ wirtschaft, die bis zur Erfindung von Kunstdünger betrieben wurden. Kunstdünger enthält Mineralstoffe , die der Boden für optimales Pflanzenwachstum benötigt. Die Äcker wurden mit Stallmist (Stroh mit Kot und wenig Harn vermischt) und Jauche (Harn der Stalltiere) gedüngt . Auf den Feldern wuchsen neben den angebauten Pflanzen auch viele Wildkräuter . Ernteausfälle führten immer wieder zu Hungersnöten . Die Dreifelderwirtschaft brachte dem Acker die erforderliche Erholung. Dabei wurde die gesamte Anbaufläche in drei Felder geteilt. Im ersten Jahr wurde auf einem Feld zB Sommergetreide angebaut, im zweiten Jahr Wintergetreide. Im dritten Jahr lag das Feld brach, es wurde nicht bearbeitet. Das zweite Feld lag im ersten Jahr brach. Anschließend wurde Sommer-, dann Wintergetreide angebaut. Beim dritten Feld wechselten sich Wintergetreide, Brache und Sommergetreide ab. Landwirtschaft jetzt Heute werden in den Ländern der westlichen Welt mehr Lebensmittel produziert , als verbraucht werden können. Das ist nur möglich, weil die Landwirtschaft einen starken Wandel durchgemacht hat. Bei der konventionellen Landwirtschaft werden zB großflächige Monokulturen angelegt. Dabei handelt es sich um Äcker, auf denen über viele Jahre nur eine Pflanzenart wächst. Dadurch werden dem Boden aber Jahr für Jahr dieselben Mineralstoffe entzogen. Um diesen Mangel auszugleichen, muss die Landwirtin oder der Landwirt Mineralstoffe zuführen . Das geschieht durch Düngung . Mehr Dünger bedeutet auch mehr Ertrag . Durch einen Überschuss an Dünger , den die Pflanzen nicht mehr aufnehmen können, werden aber der Boden, das Grundwasser und nahe Fließgewässer belastet . Monokulturen sind außerdem anfälliger für Insekten, die den Nutz­ pflanzen schaden ( Schädlinge ). Diese finden hier viel Nahrung und können sich stark vermehren. Daher werden oft Schädlingsbekämp­ fungsmittel eingesetzt. Zahlreiche Felder wurden zusammengelegt . Denn auf großen Feldern können große Arbeitsmaschinen eingesetzt werden. Durch den Einsatz von Traktoren und Mähdreschern wird die Produktion billiger. Der Boden wird jedoch verdichtet und dadurch geschädigt (  B 2 ). B 1 Felder sind Teil der Kulturlandschaft. B 2 Durch schwere Arbeitsmaschinen wird der Boden verdichtet. B 3 Eine Florfliege: Ihre Larven sind Nützlinge. B 4 Eine Schlupfwespe Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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