BioTOP 3, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

92 Hackfrüchte Arbeitsheftseite 54 Hackfrüchte sind Pflanzen, die nur gut wachsen, wenn die Erde rund um die Pflanze während des Wachstums mehrmals gelockert ( gehackt ) wird. Zu den Hackfrüchten zählt man zum Beispiel die Kartoffel und die Zuckerrübe. Die Kartoffel Die Kartoffel gehört zu den Nachtschattengewächsen und stammt aus Südamerika. Sie kam erst im 16. Jahrhundert nach Europa und wurde zunächst als Zierpflanze angebaut. Die Pflanze und ihre Verwendung waren der europäischen Bevölkerung fremd. Wie bei den heimischen Pflanzen versuchte man, die oberirdisch wachsenden Beeren der Pflanze zu essen. Die oberirdischen Teile der Kartoffelpflanze sind aber giftig (  B 1 ). Es starben so viele Menschen, dass man sogar überlegte, den Anbau der Kartoffel zu verbieten. Erst allmählich erkannte man, dass die unterirdischen Knollen essbar sind. Hungersnöte als Folge der vielen Kriege in Europa führten dazu, dass die Kartoffel als Nahrungsmittel immer wichtiger wurde und sich der Anbau ausbreitete. Die Kartoffelpflanze benötigt einen leichten, humusreichen Boden für ihr Wachstum. Heute kannst du zu jeder Jahreszeit Kartoffeln kaufen. Ab Juni bekommst du schon „ Heurige “. Diese Kartoffeln unterscheiden sich von den im Herbst eingelagerten Kartoffeln durch ihre dünne, feine Schale und ihren leicht nussartigen Geschmack. Gelagerte Kartoffeln können Triebe entwickeln (  B 2 ). Triebe sind Sprosse, an denen du Blättchen, Knospen und feine Wurzeln erkennen kannst. Die Triebe wachsen aus ruhenden Knospen . Diese Knospen befinden sich in kleinen Vertiefungen der Kartoffel, den „ Augen “. Treibt die ursprüngliche „Saatkartoffel“ aus, so wird sie ganz schlaff. Sie hat die Nährstoffe zur Bildung der Triebe aufgebraucht . Die Triebe können zur Kartoffelpflanze auswachsen. Alle Saatkartoffeln, die im Frühjahr in die Erde gepflanzt werden, treiben auf ähnliche Weise aus, solange sie „Augen“ besitzen. Nach einigen Wochen siehst du eine blühende Kartoffelpflanze (  B 3 ). Unter der Erde haben sich viele kleine, gelbbraune Knollen gebildet (  B 4 ). Von der Kartoffelpflanze sind nur die Knollen essbar. Alle anderen Teile der Pflanze sind giftig. Grünlich gefärbte Stellen an der Kartoffel deuten auf eine hohe Menge an Giftstoffen hin. Kartoffeln sollten kühl und dunkel gelagert werden. Bei heller und warmer Lagerung erhöht sich die Menge an Giftstoffen in der Schale . Nur Kartoffeln aus biologischem Anbau, die richtig gelagert wurden und keine grünen Stellen aufweisen, kannst du mit der Schale essen. Andernfalls solltest du die Kartoffeln vor dem Essen schälen. B 1 Die oberirdischen Teile der Kartoffelpflanze sind giftig. B 2 Gelagerte Kartoffeln treiben aus. B 3 Die Blüte einer Kartoffelpflanze B 4 Kartoffeln bei der Ernte Zusatzmaterial 5kf5ei Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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