BioTOP 3, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

84 Die Bedeutung der Nutzpflanzen Arbeitsheftseite 49 Menschen sind von Pflanzen abhängig. Nutzpflanzen dienen nicht nur als Nahrung , sondern auch als Futter für die Nutztiere. Aus einigen Nutzpflanzen kann man Medikamente, Gewürze oder Genussmittel herstellen. Wie wurden Wildpflanzen durch Zucht verändert? Nutzpflanzen sind meistens durch Zucht aus Wildpflanzen entstanden. Bei der Zucht wurden einige Eigenschaften der Pflanzen gezielt verändert . So wurde zum Beispiel der Ertrag durch die Züchtung größerer Pflanzen gesteigert (zB beim Apfel und anderen Obst- und Gemüse­ sorten). Oder es wurden die in den Pflanzen enthaltenen Gift- und Bitterstoffe verringert . Rüben wurden dadurch erst genießbar. Bei vielen Pflanzen wurde die Zeit verkürzt , die eine Pflanze zu ihrer Entwicklung braucht. Getreide wurde zum Beispiel so gezüchtet. Als Getreide bezeichnet man einige Pflanzen, die zu den Süßgräsern gehören, wie zB Weizen, Mais und Reis ( siehe Seiten 86–87 ). Die Anzahl der Samen in den Früchten wurde bei manchen Pflanzen, zB Mandarinen oder Weintrauben, verringert . Auch auf Abwechslung wurde bei der Zucht der Nutzpflanzen Wert gelegt (zB verschiedene Kohlsorten). Getreideanbau Die Samenkörner einiger Wildgräser schätzten die Menschen schon vor etwa 10 000 Jahren. Es handelte sich um die Wildformen der heutigen Getreidesorten . Die Menschen begannen, Wildgräser durch Aussaat gezielt zu vermehren. Das hatte zur Folge, dass sie zur Erntezeit zu ihren Feldern zurückkehren mussten. Die Menschen wurden sesshaft . Die Getreideernte sah früher ganz anders aus als heute. Feldarbeiterinnen und Feldarbeiter schnitten die Getreidehalme mit kleinen Handsicheln (  B 1 ). Dabei fielen viele Körner auf den Boden. Sie mussten dann mit der Hand aufgesammelt werden. Durch Zucht wurden die Wildgräser verändert. Die Körner blieben in der Ähre, wenn die Halme geschnitten wurden (  B 2 ). Die geschnittenen Halme wurden zusammengebunden. Anschließend mussten die Körner aus den Ähren gelöst werden. Heute wird Getreide in Monokulturen angebaut. Dabei wächst auf einem Feld über viele Jahre nur eine einzige Getreidesorte . Wenn das Getreide reif ist, schlagen (dreschen) Mähdrescher die Körner aus den Ähren. Die ausgedroschenen und trockenen Halme bezeichnet man als Stroh . Es wird anschließend zu Ballen gebunden. In der Mühle werden die Körner gereinigt und gemahlen. Grieß wird nur grob gemahlen, Mehl sehr fein. Beim weißen Auszugsmehl wird vor allem die Stärke aus dem Mehl­ körper verwendet (  B 3 ). Man entfernt die Fruchthülle und den Keimling, da dieser schnell schlecht werden kann. B 1 Händische Getreideernte mit einer Sichel Staubblatt Granne Narbe Hüllspelze Deckspelze Vorspelze Ährchen B 2 Der Aufbau einer Getreideblüte (Schema) Fruchthülle Kleberschicht Mehlkörper Keimling B 3 Längsschnitt durch ein Getreide- korn (Schema) Zusatzmaterial ay7a94 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

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