BioTOP 3, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

77 Lebensraum Wiese Orchideen Orchideen können fast alle Wiesentypen besiedeln – von Trockenwiesen bis hin zu alpinen Rasen. Alpine Rasen sind Wiesen, die in Höhen von 2 400 bis 2 800m vorkommen. Orchideen wachsen auch in Mooren und Wäldern. Viele Orchideen stehen wegen der Bedrohung ihrer Lebensräume auf der Roten Liste der bedrohten Pflanzenarten . Manche Orchideenarten zeigen eine Besonderheit: Sie gehen eine Symbiose mit Pilzen ein. Eine Symbiose ist das Zusammenleben zweier Lebewesen zum beiderseitigen Vorteil . Die winzigen Samen der Orchidee besitzen nur wenig eigene Vorrats­ stoffe. Erst durch das Eindringen eines Pilzes in die Wurzel kann sich die Jungpflanze entwickeln. Zunächst hat nur die Orchidee einen Vorteil. Erst nach der Ausbildung eigener Wurzeln und Blätter kann sich die Orchidee selbst ernähren. Dann ernährt sie den Pilz. Einige Orchideen, wie die Vogel-Nestwurz , leben als Parasiten (  B 5 ). Als Parasiten bezeichnet man Lebewesen, die aus dem Zusammenleben mit anderen Lebewesen einen einseitigen Vorteil ziehen. Oft werden die anderen Lebewesen dabei geschädigt . Die Vogel-Nestwurz besitzt nur wenig Blattgrün. Sie kann sich daher nur mithilfe des Pilzes ernähren. Das Knabenkraut ist eine heimische Orchideengattung mit verschie­ denen Arten. Das Breitblättrige Knabenkraut beispielsweise wächst auf Feuchtwiesen (  B 6 ). Ragwurzarten locken Insekten auf besondere Weise an. Ihre Blüten ähneln dem Hinterleib paarungswilliger Insektenweibchen in Farbe, Duft und Behaarung. So locken die Orchideen männliche Insekten an, die sich mit den „Weibchen“ paaren wollen. Die Männchen bestäuben dann die Blüten der Orchideen. Dies ist eine besondere Anpassung der Blüten an die Insekten, die sie bestäuben. Bei der Bienen-Ragwurz erinnert die Blüte an eine Biene (  B 7 ). B 5 Die Vogel-Nestwurz B 6 Das Breitblättrige Knabenkraut 1 Arbeite mit einem Pflanzenbestimmungsbuch oder dem Internet. Suche in Österreich heimische Ragwurzarten und skizziere die Blüten. 2 Recherchiere die Insekten, die diese Ragwurzarten anlocken möchten. Ordne sie – illustriert durch eine Skizze des Insekts – den Blüten zu. 3 Überlege Maßnahmen, die zum Schutz dieser Orchideen getroffen werden können. Notiere sie. Mach mit W, E W, E S Zusammenfassung Zu den typischen Wiesenpflanzen zählen Süß- und Sauergräser . Der Wiesen-Salbei hat einen besonderen Bestäubungsmechanismus. Manche Orchideenarten gehen eine Symbiose mit Pilzen ein oder leben als Parasiten . B 7 Die Bienen-Ragwurz Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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