BioTOP 3, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

69 Lebensraum Wiese Feuchtwiesen entstehen, wenn der Grundwasserspiegel sehr hoch ist. Pflanzen wie die Seggen (  B 1 , Seite 74 ) ertragen diese ständige Nässe gut. Zeigerpflanzen für eine Feuchtwiese sind Wollgras (  B 2 , Seite 76 ) und Sumpf-Dotterblume (  B 2 , Seite 80 ). Feuchtwiesen sind heute nur mehr sehr selten . Sie wurden und werden vom Menschen trockengelegt und gedüngt, damit sie landwirtschaftlich genutzt werden können. Künstliche Wiesen Vor langer Zeit war Österreich fast vollständig von Wald bedeckt. Durch Rodung (Entfernen der Bäume und Wurzeln in einem Gebiet) gewannen die Menschen nicht nur Holz, sondern auch Flächen für die Landwirtschaft . So entstanden Felder für den Anbau von zB Getreide und Weiden für die Nutztiere. Wiesen wurden für die Gewinnung von Heu genutzt, mit dem man Nutztiere im Winter füttern konnte. Künstliche Wiesen sind naturnahe Ökosysteme , weil sie ursprünglich durch Eingriffe des Menschen entstanden sind. Ein naturnahes Ökosystem ist einem natürlichen Ökosystem sehr ähnlich, der ursprüngliche Aufbau ist meist erhalten geblieben. Künstliche Wiesen bleiben aber nur erhalten, wenn die Flächen regelmäßig genutzt werden. Andernfalls siedeln sich wieder junge Bäume an und aus dem Grasland wird schrittweise wieder Waldland . Fettwiesen entstehen auf mineralstoffreichen Böden , die oft noch zusätzlich durch Düngung verbessert werden. Sie bestehen vor allem aus nährstoffreichem Gras (  B 6 ). Auf Fettwiesen wachsen nur wenige Pflanzenarten , die Artenvielfalt ist gering. Nur Gräser können nach der Mahd wieder rasch an ihren Knoten austreiben ( siehe Seite 74 ). Fettwiesen werden landwirtschaftlich zur Futtergewinnung genutzt . Die Weide ist eine Grasfläche, die nicht durch den Menschen gemäht wird. Stattdessen wird sie von Nutztieren wie Rindern, Schafen oder Ziegen abgegrast (  B 7 ). So bieten Weiden im Rahmen der art­ gerechten Tierhaltung ( siehe ab Seite 104 ) den Tieren den benötigten Auslauf und frisches Futter. Die auf der Weide gehaltenen Tiere fressen nur Pflanzen, die ihnen schmecken . Daher herrschen hier für die Pflanzen unterschiedliche Bedingungen. Jene Pflanzen, die den Tieren nicht schmecken, können sich leichter ausbreiten. Die Alm ist eine Weide im Gebirge, die in den Sommermonaten genutzt wird. B 6 Eine Fettwiese Zusammenfassung Wiesen sind Grünflächen , auf denen keine Bäume und Sträucher wachsen. Meist sind Wiesen durch Eingriffe des Menschen entstanden und werden auch durch diese Eingriffe erhalten. Artenreiche Mager- wiesen wachsen auf mineralstoffarmen Böden und sind landwirt­ schaftlich weniger interessant. Sie sind stark bedroht. Artenarme Fettwiesen bilden sich auf mineralstoffreichen Böden und werden landwirtschaftlich genutzt. 1 Suche dir eine Wiese und stecke eine 1m x 1m große Fläche ab. Beachte: Bevor du beginnst, musst du das Ein­ verständnis der Besitzerin oder des Besitzers der Wiese einholen! Bestimme mithilfe eines Bestimmungsbuches die verschiedenen Pflanzen­ arten. Du kannst auch eine App dafür verwenden (siehe Online-Code). 2 Zähle nun die Tierarten, die zum Zeitpunkt der Beobach­ tung in deiner Fläche zu finden sind. Notiere die Aussagen, die du über den Tierbestand treffen kannst. 3 Welche Aussagen kannst du über die gesamte Wiese machen? Welches Problem kann entstehen, wenn du von einem Ausschnitt auf die gesamte Wiese schließt? Wie kannst du dieses Prob­ lem lösen? Beantworte diese Fragen schriftlich. Mach mit W, E W, E E B 7 Weiden werden nicht gemäht, sondern abgeweidet. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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