BioTOP 3, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

62 Die Entwicklung des Menschen Arbeitsheftseite 39 Australopithecus Im Jahr 1974 wurden in Äthiopien versteinerte Skelettteile eines Lebewesens gefunden, das vor rund 3,2 Millionen Jahren gelebt hat. Der Fund wurde „ Lucy “ genannt (  B 1 ). Lucy gehört zur Gattung Australopithecus („Südaffe“). Es gab mehrere Australopithecus -Arten. Aufgrund des Knochenbaus handelt es sich dabei um die ersten Vorfahren des Menschen , die sich aufrecht fortbewegten . Man nimmt an, dass sie etwa 1m bis 1,4m groß waren. Einige Merkmale, wie das kleine Gehirn und der vorspringende Kiefer, sind affenähnlich (  B 2 ). Der aufrechte Gang und die Form des Beckens sind menschenähnlich . Homo habilis Vor etwa 2,5 Millionen Jahren trat die Gattung Homo („Mensch“) auf. Überreste des vor rund 2 Millionen Jahren lebenden Homo habilis („geschickter Mensch“  B 3 ) zeigen Unterschiede zum heutigen Menschen – wie kurze Beine und lange Arme. Homo habilis konnte bereits Werkzeuge aus Knochen und Steinen herstellen, mit denen der Nahrungserwerb vereinfacht wurde. So konnten Stöcke angespitzt und erlegte Tiere zerteilt werden. Man nimmt an, dass Homo habilis etwa 1m bis 1,2m groß wurde. Homo erectus Die rund 1,8 Millionen Jahre alten Fossilien des Homo erectus („aufrecht gehender Mensch“  B 4 ) fand man auf verschiedenen Kontinenten . Die ältesten Funde stammen aus Afrika, jüngere aus Nord-Israel, China, Süd-Europa und Java. Daher muss Homo erectus Asien und Europa von Afrika aus auf verschiedenen Wanderrouten besiedelt haben. Man nimmt an, dass Homo erectus etwa 1,4m bis 1,8m groß wurde. Erhaltene Werkzeuge weisen auf ein Leben als Jäger hin. Vielleicht war die Suche nach Beute ein Grund für die Wanderungen. Man fand auch Überreste von Lagerfeuern . Die Fähigkeit, Feuer zu nutzen, war entscheidend für die weitere Entwicklung des Menschen. Nun konnten Licht und Wärme in Gebiete mit kühlerem Klima gebracht werden. Gegartes Fleisch ist außerdem bekömmlicher und länger haltbar. Es lässt sich leichter abbeißen und kauen, sodass es zur Ausbildung kleinerer Zähne und weniger kräftiger Kiefer kam. Die Hände waren gut zum Greifen und weniger gut zum Klettern geeignet. Man nimmt an, dass dieser Vorfahre des heutigen Menschen bereits eine Sprache entwickelt hatte. Neandertaler – Homo neanderthalensis Der Neandertaler (Homo neanderthalensis) ist nach der Fundstätte seiner ersten Skelettreste im Neandertal nahe bei Düsseldorf benannt. Überreste dieser Menschenart finden sich aber von Spanien bis nach Westasien. Es handelt sich um vollständige Skelette, weil der Neander­ taler seine Toten bestattet hat. Da bei den Skeletten viele Pollen gefunden wurden, glaubt man, dass der Neandertaler den Toten Blumen ins Grab gelegt hat. Dies weist auf seine hohe Kultur hin. B 1 Skelettteile von „Lucy“ B 2 Nachbildung eines Australopithecus B 3 Nachbildung eines Homo habilis Zusatzmaterial v4yw6t Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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