BioTOP 3, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

61 Erdgeschichte Schimpansen , die in den Wäldern Afrikas beheimatet sind, müssen an das Leben in den Bäumen angepasst sein. Daher können sie nicht nur mit den Fingern, sondern auch mit den Zehen greifen . Die große Zehe und der Daumen können den anderen Zehen und Fingern gegenüber­ gestellt werden (  B 5 ). Die Arme sind länger als die Beine . Am Boden bewegen sich die Schimpansen zumeist auf allen Vieren fort. Durch das Aufstützen auf die Fingerknöchel erhält ihr Körper eine zusätzliche Stütze. Das Becken muss nicht ständig die Masse der inneren Organe tragen und ist daher lang und schmal. Der Mensch gebraucht seine Hände als Greifwerkzeuge . Seine große Zehe ist aber nicht so beweglich wie beim Schimpansen. Der Mensch erzeugt und verwendet die verschiedensten Werkzeuge . Auch Schimpansen können einfache Werkzeuge herstellen und gebrauchen. Deutliche Unterschiede zeigen sich, wenn du die Schädel des Schimpansen und des Menschen miteinander vergleichst (  B 6 ). Der Schädel des Schimpansen besitzt eine deutliche Schnauze. Die Augen sind durch Oberaugenwülste vor Verletzungen geschützt. Der Gehirnschädel fasst ein Volumen von etwa 350 cm³. Die Kiefer des Schimpansen haben stark entwickelte Eckzähne. Beim heutigen Menschen ist keine Schnauze erkennbar. Die Stirn ragt gerade empor. Die Augen werden nicht mehr durch Oberaugenwülste geschützt. Der Gehirnschädel ist stark ausgebildet und schützt das rund 1 450 cm³ große Gehirn. Die Eckzähne des Menschen sind nicht größer als andere Zähne. Der Mensch hat im Vergleich zur Körpermasse ein großes Gehirn . Es ist die Voraussetzung für die typisch menschlichen Fähigkeiten. In der langen Kindheit erlernen wir viele Fertigkeiten, die uns unser weiteres Leben erleichtern. Wir besitzen eine besondere Lernfähigkeit . Ohne diese wäre es den Menschen nie möglich gewesen, Werkzeuge gezielt zu erschaffen und einzusetzen. Wir können uns mit Worten verständigen . Dies verbessert unsere Fähigkeit, mit anderen Menschen zusammenzuleben und zusammenzuarbeiten. Schimpansen verständigen sich untereinander durch ausgeprägte Laute, Bewegungen und Zeichen (Gestik) und Veränderungen des Gesichts (Mimik). Zur deutlichen Sprache sind sie aufgrund der Lage ihres Kehlkopfes nicht fähig. Es konnte jedoch nachgewiesen werden, dass Schimpansen eine Verständigung mit Symbolen erlernen können. Schimpanse Mensch B 5 Die Hand eines Schimpansen und eines Menschen (Schema) Schimpanse Mensch B 6 Der Schädel eines Schimpansen und eines Menschen (Schema) Zusammenfassung Der Mensch und verschiedene Affenarten gehören zu den Primaten . Seine nächsten Verwandten sind die Menschenaffen , zu denen Schimpansen, Bonobos, Gorillas und Orang-Utans zählen. Der Mensch unterscheidet sich in Körperbau , dem aufrechten Gang , der Herstellung und dem Gebrauch von Werkzeug , seiner besonderen Lernfähigkeit und der Sprache von den Menschenaffen. 1 Versuche etwas mit deinen nackten Zehen zu greifen. Erkläre, warum diese Beweglichkeit nicht mehr überlebensnotwendig ist. 2 Beschreibe die Unterschiede bei Händen, Skelett und Schädel von Mensch und Schimpanse. Erkläre die Auswirkungen dieser Unter­ schiede. Mach mit E W, S Nur u Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=