BioTOP 3, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

50 Das Erdaltertum: Devon bis Perm Arbeitsheftseiten 28–30 Devon Aus dem Devon kennt man anhand fossiler Funde einen ganz besonderen Knochenfisch, den Quastenflosser (  B 1 ). Quastenflosser haben ihren Namen von der quastenförmigen Verlängerung der Flossen. Das Skelett der Bauch- und Brustflossen ist teilweise verknöchert und kann mithilfe von Muskeln bewegt werden. Lange Zeit ging man davon aus, dass die Quastenflosser ausgestorben wären. Doch im Jahr 1938 ging ein Quastenflosser in die Netze eines Fischers, der vor der südafrikanischen Küste im Indischen Ozean fischte. Diese Entdeckung war eine biologische Sensation. Denn sie bewies, dass diese Tierart bis heute überlebt hat. Der Quastenflosser ist somit ein lebendes Fossil . Man nimmt an, dass sich aus einer Art der Quastenflosser erste Landwirbeltiere , die Urlurche , entwickelt haben. In den Meeren des Devons lebten auch Ammoniten (  B 2 ). Sie sind Verwandte der heutigen Tintenfische. Ammoniten besaßen eingerollte Gehäuse mit Kammern. Die Gehäuse bestanden aus einer Wohnkammer und einem unterteilten, gasgefüllten Auftriebskörper. Durch Ein- und Auslassen von Gas in die Kammern konnten die Ammoniten ihre Schwimmtiefe steuern. Im Devon wurde das Festland von den ersten Insekten und Landwirbeltieren besiedelt. In Gesteinen aus dem späten Devon finden sich Fossilien des Ichthyostega . Dabei handelt es sich um einen vierbeinigen Urlurch , der zeitweise an Land leben konnte (  B 3 ). Der Ichthyostega bewegte sich auf Beinen mit fünfzehigen Füßen. Er hatte einen fischähnlichen, flachen Schädel. Er besaß eine Lunge, aber auch Kiemendeckel und Knochenschuppen in der Haut. Der Ichthyostega gilt als Brückentier ( siehe Seite 41 ) zwischen Fischen und Amphibien. Bärlappe und Farne bewuchsen das Land. Sie besaßen bereits verholzte Gefäße. Dabei handelt es sind um Leitungsbahnen, in deren Zellwände Holzstoff eingelagert ist. Dadurch erhalten die Pflanzen mehr Festigkeit. Karbon Das Karbon bezeichnet man auch als Steinkohlezeitalter . In dieser Zeit bildeten Bärlappe und Farne riesige Sumpfwälder (  B 4 ). Die bekanntesten Fossilien dieser Sumpfwälder sind die Schuppen­ bäume und die Siegelbäume. Die Schuppenbäume haben ihren Namen von der schuppenähnlichen Stammoberfläche, die durch das Abfallen der Blätter entsteht. Bei den Siegelbäumen leitet sich der Name eben­ falls vom Aussehen der Stammoberfläche her. Die regelmäßigen, runden Vertiefungen erinnern an Siegel. Diese Bäume konnten bis zu 30m hoch werden. Durch die Fotosynthese entzogen die Pflanzen der Atmosphäre große Mengen an Kohlenstoffdioxid . Im selben Ausmaß stieg der Sauerstoffgehalt der Atmosphäre an. B 1 Der Quastenflosser 5 6 2 4 3 1 B 2 Lebenswelt im Devon: 1 Knochen- fisch, 2 Quastenflosser, 3 Urhai, 4 Ammonit, 5 Bärlapp, 6 Farn B 3 Der Ichthyostega Zusatzmaterial pp85cq Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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