BioTOP 3, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

45 Erdgeschichte Nicht nur das Fressen und Gefressenwerden spielt bei der Selektion eine Rolle. Auch die Wahl des Partners beeinflusst die Selektion. Weibchen suchen für die Fortpflanzung möglichst starke und gesunde Männchen. Löwinnen bevorzugen zB Männchen mit dichter Mähne als Väter, weil dies auf ein gesundes Tier schließen lässt. Löwen mit dichter Mähne haben somit größere Chancen, ihr Erbgut weiterzugeben. Ein auffallendes Äußeres kann für den Träger aber auch von Nachteil sein. Die bunte Färbung des Goldfasanmännchens macht es für Fressfeinde leicht sichtbar (  B 4 ). Nur solange es dem auffällig gefärbten Männchen gelingt, bis zur Geschlechtsreife zu überleben und eine ausreichende Zahl an Jungen zu zeugen, kann sich das Merkmal weiter durchsetzen. Durch das Zusammenspiel von Mutationen und Selektion können sich auch bei Lebewesen, die nicht miteinander verwandt sind, ähnliche (analoge) Merkmale ausbilden. Vergleichen wir ein Insekt wie die Maulwurfsgrille mit einem Maulwurf , also einem Wirbeltier (  B 5 ). Bei beiden Tieren sind die Vordergliedmaßen sehr ähnlich, denn sie werden zum Graben verwendet. Man spricht von einer Analogie der Gliedmaßen. Die Gliedmaßen unterscheiden sich in ihrem Aufbau , sind aber in ihrer Aufgabe gleich . Es sind also jene Tiere im Vorteil, die am besten an die Gegebenheiten angepasst sind – in diesem Fall diejenigen, die mit ihren Vorderbeinen am besten graben können. Isolation Durch Mutationen und Selektion entwickeln sich veränderte Formen von Lebewesen. Normalerweise vermischen sich diese wieder mit der Ausgangsform . Ist dies aber zum Beispiel durch eine räumliche Trennung (Isolation) nicht möglich, können schneller neue Arten entstehen. Wenn zB die Entstehung eines Gebirges oder die Abtren­ nung einer Halbinsel durch das Meer Lebewesengruppen voneinander trennt, können diese nicht mehr zur Fortpflanzung zusammentreffen . Jede Gruppe paart sich von nun an getrennt von der jeweils anderen. In den getrennten Gruppen können unterschiedliche Mutationen auftreten. Dadurch können sich die Gruppen unabhängig voneinander entwickeln . Es entstehen neue Arten, die nur mehr untereinander fortpflanzungsfähig sind (  B 6 ). B 4 Ein Goldfasanmännchen B 5 Eine Maulwurfsgrille (oben) und ein Maulwurf (unten) Zusammenfassung Mutationen, Selektion und Isolation sind entscheidende Faktoren bei der Evolution . Durch das Zusammenspiel dieser Faktoren entwickeln sich Lebewesen , die an ihre Umwelt gut angepasst sind. Mutationen sind kleine zufällige Veränderungen im Erbgut eines Lebewesens. Die Selektion begünstigt oder verhindert das Weiter­ bestehen von Merkmalen. Die Isolation beschleunigt und ermöglicht die Ausbildung neuer Arten. 1 Du hast auf Seite 43 von Darwins Forschungen auf den Galapagosinseln ge­ hört. Sieh im Atlas nach und begründe, warum diese Inseln die Entstehung neuer Arten begünstigt haben. 2 Informiere dich, wie sich die Besiedelung durch den Menschen und seine tierischen Begleiter auf die Tierwelt der Inseln ausgewirkt hat. Mach mit W W B 6 Durch die Isolation können neue Arten entstehen: hier eine Galapagos-Riesenschildkröte Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

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