BioTOP 3, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

44 Wie eine neue Art entsteht Arbeitsheftseite 26 Eine neue Art entwickelt sich langsam aus anderen Arten . Neben der Fortpflanzung sind dafür auch Mutationen, Selektion und Isolation von Bedeutung. Mutationen Mutationen sind kleine zufällige Veränderungen im Erbgut , die an die Nachkommen weitergegeben werden können. Sie bewirken, dass verschiedene Individuen unterschiedliche Merkmale aufweisen. Beispiele für solche veränderten Merkmale kannst du bei Albinos beobachten. Albinos sind Tiere mit weißer Haut, weißem Fell oder weißen Federn und roten Augen (  B 1 ). Manche Mutationen können für die Lebewesen zu einem Vorteil führen, zB der längere Hals bei der Giraffe. Andere Mutationen können Nachteile bedeuten. So fehlt Albinos in freier Natur die Tarnung. Selektion Durch verschiedene Faktoren kommt es zur Selektion (Auslese) . Diese Faktoren können von der Umwelt abhängig sein oder sich durch die Bevorzugung bei der Partnerwahl und der Fortpflanzung ergeben. Auch die Konkurrenz um Nahrung, die Bedrohung durch Fressfeinde oder eine Schwächung, zB durch Parasiten, spielen eine Rolle. Nicht alle Lebewesen werden alt genug, um selbst Nachkommen zu zeugen. Für Krankheiten anfällige Tiere sterben meist früh. Zu lang­ same oder schlecht getarnte Tiere fallen Fressfeinden zum Opfer. Es überleben also nur Tiere, die an die Anforderungen ihrer Umgebung am besten angepasst sind. Mutationen und der für die Lebewesen entstehende Vorteil oder Nachteil bei der Selektion gehen Hand in Hand. Am Beispiel des Birkenspanners kannst du erkennen, dass manche Mutationen zu überraschenden Vorteilen für ein Lebewesen werden können. Der Birkenspanner ist so getarnt, dass du ihn auf der hellen Borke eines Birkenstammes kaum ausmachen kannst (  B 2 ). Manchmal kommt es aber durch Mutationen vor, dass ein Birkenspanner dunkler gefärbt ist. Dieser Birkenspanner ist dann auf dem hellen Stamm besser zu entdecken . Er fällt Fressfeinden schneller zum Opfer. In Industriegebieten in Deutschland und England färbte Ruß Ende des 19. Jahrhunderts die Borke der Birke dunkel . Hier hatte der dunklere Schmetterling höhere Überlebenschancen , da er besser getarnt war als der hellere Schmetterling. Nachdem der Schadstoffausstoß verringert wurde, waren wieder die helleren Tiere auf der hellen Borke im Vorteil. Heimische Schwebfliegen sehen Wespen ähnlich (  B 3 ). So schützen sie sich vor dem Gefressenwerden . Jene Tiere, die den Wespen am ähnlichsten sahen, hatten die größten Überlebenschancen und die meisten Nachkommen. Diese Art der Tarnung bezeichnet man als Mimikry . Sie ist ebenfalls eine Folge der Evolution . B 1 Ein Pfau (oben) und ein Albino-Pfau (unten) B 2 Ein Birkenspanner (oben) und seine dunkle Form (unten) B 3 Eine Schwebfliege (oben) und eine Wespe (unten) Zusatzmaterial sd7j2u Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=