BioTOP 3, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

40 Fossilien Arbeitsheftseite 23 Welche Arten von Fossilien gibt es? Meist bleiben von einem Tier nur die Hartteile übrig , wie Knochen, Zähne, Schuppen oder Schalen. Die Weichteile wurden oft zersetzt . Im Laufe der Zeit wurden die Mineralstoffe der Hartteile durch jene der umliegenden Bodenschichten ersetzt. Die Hartteile sind „versteinert“. An Versteinerungen ist das ehemalige Aussehen oft gut zu erkennen. Zersetzt sich ein Lebewesen , das in einer Schale oder in einem Gehäuse gelebt hat, hinterlässt es einen Hohlraum . Sedimente, wie zB Sand oder Ton, können diesen Hohlraum ausfüllen. Verfestigen sich die Sedimente, bilden sich Steinkerne (  B 1 ). Die Schale wird im Laufe der Zeit zerstört oder aufgelöst, nur der Steinkern bleibt übrig. Steinkerne zeigen daher das Innere der Schalen oder Gehäuse. Wurden Lebewesen zB in Baumharz, Eis oder Salz eingeschlossen , können auch Weichteile erhalten bleiben. Man spricht dann von Körperfossilien . So blieben in Sibirien gefundene Mammuts durch das Eis erhalten. Auch in fossilem Baumharz, das man als Bernstein bezeichnet, kann man solche Einschlüsse finden (  B 2 ). Manchmal findet man nur noch den Abdruck oder Fußspuren von einem Lebewesen. Das Lebewesen selbst wurde zerstört . Manche dieser Abdrücke geben Auskunft über die Tätigkeiten von Tieren. So hat man zB Spuren von Seesternen an Muschelschalen gefunden. Manchmal findet man auch die versteinerten Ausscheidungen heute längst ausgestorbener Tierarten. Hinweise auf die Entwicklung der Lebewesen Fossilien zeigen uns, dass und wie sich das Aussehen von Tieren und Pflanzen im Laufe der Erdgeschichte verändert hat. Sie sind Belege für die schrittweise Entwicklung der Lebewesen . Diese Abfolge von Entwicklungsschritten bezeichnet man als Evolution einer Art. Betrachtest du zum Beispiel die vorderen Gliedmaßen von Pferd, Wal, Fledermaus und Singvögeln, so sehen sie sehr unterschiedlich aus. Die Art und Anordnung der Knochen zueinander ist jedoch bei diesen Tieren gleich (  B 3 ). Man bezeichnet Organe, die einen gemeinsamen Grundbauplan besitzen, als einander entsprechend oder homolog . Ihr Aussehen und ihre Aufgabe sind jedoch unterschiedlich . Solche Homologien helfen in der Paläontologie bei der Wieder­ herstellung gefundener Fossilien. Sie sind entstanden, weil Wirbeltiere gemeinsame Vorfahren haben. Zu einem bestimmten Entwicklungszeitpunkt gleichen die Embryonen verschiedener Wirbeltierklassen einander im Aussehen. So sind die Embryonen eines Reptils, eines Vogels und eines Menschen in der ersten Phase ihrer Entwicklung kaum zu unterscheiden (  B 4 ). Erst in der weiteren Entwicklung werden die Unterschiede deutlich und die Merkmale des fertigen Lebewesens immer besser erkennbar. Mithilfe von Fossilien, Brückentieren und lebenden Fossilien kann man auf die Verwandtschaftsbeziehungen der Lebewesen schließen. B 1 Beispiel für Steinkerne von Ammoniten B 2 Bernstein mit Insekten-Einschluss 1 2 3 4 5 6 7 B 3 Die Homologie der vorderen Gliedmaßen bei Mensch (1), Pferd (2), Eidechse (3), Maul- wurf (4), Wal (5), Fledermaus (6) und Vogel (7) Zusatzmaterial m95i6x Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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