BioTOP 3, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

28 Der Aufbau des Bodens Arbeitsheftseite 16 Wie ist der Boden aufgebaut? Gräbt man mit einem Spaten in den Boden , verändern sich mit zunehmender Tiefe Farbe und Zusammensetzung des Bodens. Diese Schichten heißen Bodenhorizonte (  B 1 ). Ein Bodenprofil umfasst die Abfolge und Dicke der einzelnen Bodenhorizonte. Damit lässt sich ein Boden genau beschreiben. Der Auflagehorizont besteht aus organischem Material wie trockenem Gras oder dem Laub der Bäume. Man bezeichnet den Auflagehorizont daher auch als O-Horizont . Diese pflanzlichen Reste werden von den Destruenten (Zersetzern) , wie zB Bakterien, Pilzen und anderen Bodenlebewesen, zersetzt. Die dabei entstehende Humusschicht wird umso dicker, je mehr pflanzliches Material vorhanden ist. Daher ist Herbstlaub für die Humusbildung sehr wichtig. Mit den abgefallenen Blättern wird die Ansiedelung vieler Destruenten gefördert, die die pflanzlichen Reste schnell abbauen. Die frei werdenden Abbau­ produkte fördern wiederum das Pflanzenwachstum. Unter dem Auflagehorizont befindet sich der Oberboden (A-Horizont) . Er ist eine Mischung aus Humus und verwittertem Gestein , wie zB sandigem Lehm. Dadurch ist er meist dunkler gefärbt als die anderen Bodenhorizonte. Hier findet man verschieden stark zersetzte Pflanzen­ teile. Je tiefer man gräbt, umso weniger pflanzliche Reste findet man. Dafür steigt der Anteil der Mineralstoffe an. Ein guter Oberboden ist locker und besitzt genug Bodenporen für die Durchlüftung und die Speicherung von Wasser . Manchmal wird der Oberboden auch als Mutterboden bezeichnet. Dies unterstreicht seine Bedeutung für die Ernährung der Pflanzen und Tiere . Der Unterboden (B-Horizont) besteht zum Teil aus gröberem Gestein . Hier findet die Verwitterung des Ausgangsgesteins statt. In dieser Schicht gibt es meist nur mehr wenig Humus. Der Gesteinshorizont (C-Horizont) besteht aus dem Ausgangsgestein . Aus diesem Gestein, zB Sandstein, ist der Boden entstanden. In dieser Schicht ist das Ausgangsgestein zumeist noch unverwittert . Welche Bodentypen gibt es? Der Bodentyp ist vom Ausgangsgestein , der Vegetation (alle Pflanzen, die in diesem Gebiet wachsen) und vom Klima abhängig. Der Schwarzerdeboden hat einen bis zu 80 cm hohen, humusreichen, gut durchlüfteten A-Horizont (  B 2a ). Man findet ihn in eher trocke­ nen Gebieten, wie im Wiener Becken, im Weinviertel und im Marchfeld. Der Schwarzerdeboden ist ein guter Ackerboden. Er bildet sich meist auf feinsandigem Untergrund (zB Löss). Löss ist ein besonders fruchtbarer Flugstaub aus der Eiszeit. Den Kalkhumusboden findet man im Steinfeld in Niederösterreich, in der Welser Heide in Oberösterreich und in den Kalkalpen. Er bildet sich über Kalkgestein. Eine dunkle, schmale Humusschicht liegt hier direkt auf dem Ausgangsgestein (  B 2b ). Der Kalkhumusboden wird nur selten landwirtschaftlich genutzt. O-Horizont A-Horizont B-Horizont C-Horizont B 1 Bodenhorizonte a b c B 2 Bodenprofile von Schwarzerde­ boden (a), Kalkhumusboden (b) und Ranker (c) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verl gs öbv

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