BioTOP 3, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

20 Geologischer Aufbau Österreichs (2) Arbeitsheftseiten 10–11 Die Kalkalpen Vor etwa 250–65 Millionen Jahren lagerten sich große Mengen von Kalk im Thetys-Meer ab. Das Thetys-Meer war ein großes Meer im Erdmittelalter. Durch Bewegung der Erdplatten wurden die Ablagerungen des Meeres übereinandergeschoben und aufgefaltet . Die Alpen begannen sich zu heben . Ihr heutiges Aussehen mit den steilen Wänden und den tiefen Schluchten erhielten die Kalkalpen durch die Verwitterung (  B 1 ). Da Kalk wasserdurchlässig ist, entstanden hier auch große unter­ irdische Höhlen (Dachsteinhöhle, Rieseneishöhle  B 2 ) und Bäche. Die Nördlichen Kalkalpen ziehen vom Schweizer Rätikon bis zur Raxalpe und zum Schneeberg. Hier liegen sehr wichtige Trinkwasser- vorkommen wie die Quellgebiete der Wiener Hochquellwasserleitung. Der kleine österreichische Anteil der Südlichen Kalkalpen liegt südlich der Zentralalpen und umfasst die Karnischen Alpen, die Gailtaler Alpen und die Karawanken (  B 3 ). Die Gesteine der Kalkalpen besitzen viele Fossilien . An der Basis der Kalkalpen findet man auch mineralische Rohstoffe , wie zB Steinsalz (  B 4 ) und Gips (  B 5 ). Diese Rohstoffe entstan­ den, als in ufernahen, großen und flachen Bereichen Meerwasser verdunstete. Neben Salz- und Gipslagerstätten sind in den Nördlichen Kalkalpen auch Blei- und Zinkvorkommen bekannt. Bei einigen dieser Vorkommen wurde Bergbau betrieben. Die größte Blei-/Zink-Lagerstätte Österreichs befindet sich bei Bleiberg in Kärnten. 1993 wurde hier der Bergbau geschlossen. Aufgrund der veränderten Preise der Rohstoffe auf dem Weltmarkt zahlte sich der Abbau nicht mehr aus. Das traf auch auf viele andere Bergbaue in Österreich zu. Die Grauwackenzone Die Grauwacke ist ein grau bis grüngrauer Sandstein . In der Grauwackenzone findet man zB Umwandlungsgesteine wie Glimmerschiefer (  B 6 ). Wegen ihrer Erz- und Minerallagerstätten war die Grauwackenzone von großer Bedeutung. Kupfer (  B 7 ), Silber und Magnesit wurden hier abgebaut. Am Erzberg wurde Eisen gewonnen (  B 8 ). Die Berge der Grauwackenzone zeigen runde Formen . Das deutet auf Gesteine hin, die leicht verwittern. Die Berge sind hauptsächlich von Wiesen bedeckt und werden auch „Grasberge“ genannt. Die Nördliche Grauwackenzone liegt zwischen den Zentralalpen im Süden und den Kalkalpen im Norden von Tirol bis zum Semmering. Die Südliche Grauwackenzone bildet die Südgrenze Kärntens. B 1 Der Dachstein ist Teil der Nördlichen Kalkalpen. B 2 Die Rieseneishöhle im Dachstein B 3 Die Karawanken sind Teil der Südlichen Kalkalpen. B 4 Salz ist ein wichtiger Rohstoff, der in den Kalkalpen zu finden ist. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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