BioTOP 3, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

18 Geologischer Aufbau Österreichs (1) Betrachtest du die geologische Karte Österreichs , kannst du verschiedene Zonen unterscheiden (  B 5 ). Im Norden befindet sich die Böhmische Masse. Die Alpen durchziehen Österreich in West-Ost-­ Richtung. Zwischen diesen beiden Gebirgen liegt die hügelige Molassezone. Die Böhmische Masse Die Böhmische Masse erstreckt sich von Bayern (Deutschland) über das Mühlviertel (OÖ) und das Waldviertel (NÖ) bis über große Teile Tschechiens. Die Böhmische Masse ist der Rest eines Gebirges , das vor etwa 300 Millionen Jahren aufgefaltet wurde. Durch Verwitterung wird das Gebirge bis heute abgetragen. Die Böhmische Masse ist das älteste Gebirge Österreichs. Man findet dort hauptsächlich das Tiefengestein Granit und das Umwandlungsgestein Gneis (  B 1 ). Die Molassezone Diese hügelige Landschaft bildet einerseits das flache Alpenvorland (  B 2 ) und andererseits Teile Kärntens, der Steiermark und des Bregenzer Waldes. Die Molassezone ist die jüngste geologische Zone Österreichs. Ein Meer bildete vor mehr als 50 Millionen Jahren große, meist lockere Ablagerungen. Daher kann man in der Molassezone Versteinerungen von Meerestieren ( Fossilien ) finden (  B 3 ). Am Südrand in Alpennähe befinden sich zB Schotter und grobkörnige Sande , die sich an den ehemaligen Küsten abgelagert haben. Sande findet man in der Umgebung von Linz und Melk. Der zentrale Teil und der Nordrand der Molassezone enthalten Tone . Diese weisen auf ehemals tiefere Meeresteile hin, denn die Ablage­ rungen reichten bis zu einer Höhe von mehreren tausend Metern. In der Molassezone findet man in den tiefliegenden Sandsteinen Erdöl und Erdgas (zB Innkreis). Im Hausruck befinden sich Braunkohlevorkommen . Die Flyschzone Die Flyschzone mit ihren runden Bergformen ist die nördlichste Zone der Alpen . Sie reicht vom Bregenzer Wald bis zum Wienerwald (  B 4 ). Die Flyschzone besteht aus Schichten von Ablagerungsgesteinen wie Sande, Tone und Mergel (Ablagerungsgestein aus Ton und Kalk). Diese wurden nacheinander im Meer abgelagert. Die Sande sind meist zu Sandstein verhärtet (zB Flyschsandstein). Die Tone und Mergel sind hingegen weich und unverhärtet. Die aufeinanderfolgenden Gesteinsschichten können viel Feuchtigkeit aufnehmen. Sie neigen daher zu Hangrutschungen – die Hänge „fließen“. „Flysch“ ist ein schweizerischer Ausdruck für „Fließen“. B 1 Ein Gneis B 2 Das Alpenvorland zeigt eine hügelige Landschaft. B 3 Seestern-Funde bei Eggenburg zeigen Überreste des Meeres, das vor mehr als 50 Millionen Jahren diesen Teil Österreichs bedeckt hat. B 4 Der Wienerwald gehört zur Flyschzone. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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