BioTOP 3, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

13 Geologie Eine andere Skala ist die Skala nach Richter . Sie ist nach oben offen. Das bedeutet, dass man nicht vorhersagen kann, wie stark die Nadel des Seismografen beim stärksten möglichen Erdbeben ausschlagen würde. Auch in Österreich kommt es immer wieder zu Erdbeben . Die Ränder des Wiener Beckens sind zum Beispiel Ausgangsorte von Erdbeben. Diese Erdbeben sind aber meist schwach. Was versteht man unter Vulkanismus? Als Vulkanismus bezeichnet man Erscheinungen , die mit dem Auf­ steigen von heißem Magma zur Erdoberfläche in Verbindung stehen. Im heißen, zähflüssigen Magma im Erdinneren befinden sich Gase . Kühlt das Magma ab, beginnt es teilweise zu erstarren. Die Gase sammeln sich im flüssigen Teil des Magmas. Dadurch entsteht ein großer Druck . Wie ein Flaschenkorken aus dem engen Flaschenhals sucht sich das flüssige Magma einen Weg zur Erdoberfläche . Es kommt zB zu einem Vulkanausbruch . Die Gase werden frei und die Lava fließt ab (  B 6 ). Als Lava bezeichnet man Magma, das sich an der Erdoberfläche befindet. Vulkanismus tritt meistens an Stellen auf, an denen Platten aufeinandertreffen . Im Bereich der Ozeane gibt es in der ozeanischen Kruste viele Risse. Entlang eines Unterwassergebirges (dem „Mittelozeanischen Rücken“) strömt hier ständig Lava nach oben. Auch Inselvulkane können hier entstehen. Nach der Zusammensetzung der Lava kann man verschiedene Arten von Vulkanausbrüchen und von Vulkanen unterscheiden. Dünnflüssige Lava fließt ruhig ab. Es bilden sich flache Schildvulkane , wie der Mauna Loa auf Hawaii. Bei zähflüssiger Lava kommt es zur explosionsartigen Freisetzung. Lockere Asche, Gesteinsstücke und Lava werden dabei in die Luft geschleudert. Ein Schichtvulkan entsteht. Beispiele sind der Vesuv in Italien, der Fujisan in Japan und der Mount St. Helens in den USA. Erloschene Vulkane waren schon lange nicht mehr aktiv. An ihren Rändern treten heiße Gase und warmes Wasser (Thermalwasser) in die Höhe. Solche Quellen findet man zB entlang der sogenannten Thermenlinie , die von Tschechien über Wien bis nach Slowenien reicht. Erloschene Vulkane kannst du im Südburgenland oder in der Steiermark sehen, zB den Pauliberg und die Riegersburg. B 5 Ein Seismograf misst die Erschütterungen bei Erdbeben. B 6 Bei Vulkanausbrüchen fließt die Lava ab. Zusammenfassung Die Bewegungen der Erdkruste verursachen Erdbeben und Vulkanausbrüche, aber auch die Entstehung von Gebirgen . Bewegen sich Platten ruckartig, können Erdbeben entstehen. Bei Vulkanen tritt Magma aus dem Erdinneren aus. 1 Recherchiere Gebiete, wo sich in letzter Zeit Erdbeben oder Vulkanausbrüche ereignet haben. Notiere deine Ergebnisse. 2 Suche diese Gebiete im Atlas auf einer Weltkarte. Betrachte dann die Über­ sichtskarte der tektonischen Platten im Atlas. Überprüfe einen Zusammenhang zwi­ schen den Gebieten und den tektonischen Platten. 3 Stelle Vermutungen zum richtigen Verhalten während eines Erdbebens an. Welche Vorsichtsmaßnahmen könntest du schon vorher ergreifen? Überprüfe deine Vermutungen mithilfe des Internets. Notiere das richtige Verhalten stich­ wortartig. Mach mit W W, S W, S N r zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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