BioTOP 3, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

108 Tierische Nahrungsmittel Arbeitsheftseite 62 Milchwirtschaft Kuhmilch enthält neben Milchfett, Milcheiweiß und Milchzucker auch Mineralstoffe und Vitamine. Milchkühe müssen zweimal täglich gemolken werden. Dies kann mit der Hand geschehen (  B 1 ), doch aus der modernen Landwirtschaft sind Melkmaschinen nicht mehr wegzudenken (  B 2 ). Ziegenmilch ist für Menschen, die Kuhmilch nicht vertragen, gut geeignet. Schafmilch hat einen höheren Fett- und Eiweißanteil als Kuhmilch. Auch sie ist für Menschen mit Kuhmilchunverträglichkeit gut geeignet. Die Milch wird in Molkereien und landwirtschaftlichen Betrieben weiterverarbeitet. Dort werden zum Beispiel Jogurt, Kefir, Butter, Rahm und Käse hergestellt (  B 3 ). Fleischproduktion Unter Fleisch versteht man die Skelettmuskulatur eines Nutztieres. Für die Schlachtung im Schlachthof ist ein Transport der Tiere nötig. Dieser Transport mit dem damit verbundenen Stress, Durst und unter Umständen auch Hitze belasten die Tiere außerordentlich. Doch leider werden Nutztiere oft nur als Ware und nicht als fühlende Lebewesen gesehen. Nach dem österreichischen Tierschutzgesetz darf der Transport innerhalb Österreichs nicht länger als 8 Stunden dauern und nur im Ausnahmefall auf 10 Stunden ausgedehnt werden. Das Fleisch wird in Österreich einer strengen Qualitätskontrolle unter­ zogen. Bei der Schlachtung in Schlachthöfen wird das Fleisch durch eine Tierärztin oder einen Tierarzt begutachtet und untersucht. Es erfolgt eine Untersuchung auf Krankheitserreger sowie chemische und radioaktive Stoffe , die auf die Gabe von Medikamenten oder auf Bestrahlung hinweisen. Bakterien wie Salmonellen, Larven von Bandwürmern (Finnen) und Fadenwürmer (Trichinen) dürfen ebenfalls nicht im Fleisch enthalten sein. Trichinen leben im Fleisch in einer Kapsel eingeschlossen (  B 4 ). Werden sie von Menschen gegessen, entwickeln sie sich im menschli­ chen Darm zu Fadenwürmern. Manchmal werden bei der Untersuchung Reste von Beruhigungs­ mitteln gefunden. Diese wurden den Tieren gegeben, um ihre Aggressionen, die bei der Intensivhaltung entstehen, zu dämpfen. Es wird auch genau kontrolliert, ob Hormone im Fleisch vorhanden sind. In der Intensivhaltung werden diese Stoffe eingesetzt, damit die Tiere schneller wachsen. In Österreich ist der Hormoneinsatz in der Tiermast streng verboten. Denn diese Stoffe können negative Auswirkungen auf den menschlichen Körper haben. Durchschnittlich isst jede in Österreich lebende Person 63 kg Fleisch im Jahr. 12 kg davon entfallen auf Rind- und Kalbfleisch. Rindfleisch ist deutlich teurer als Hühner- oder Schweinefleisch, denn die Kosten für die Produktion von Rindfleisch sind höher. Es dauert ungefähr zwei Jahre, bis ein Rind geschlachtet werden kann. B 1 Früher wurden Kühe händisch gemolken. B 2 Melken mit der Melkmaschine B 3 Aus Milch werden viele weitere Nahrungsmittel erzeugt. B 4 Trichinen leben im Schweinefleisch in einer Kapsel eingeschlossen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verl gs öbv

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