BioTOP 3, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

107 Nutztiere Auch das Bedürfnis der Hühner nach Picken und Scharren kann nur erfüllt werden, wenn der Boden mit Streu bedeckt ist. Futter und Wasser werden durch Automaten bereitgestellt. Durch das Zusammenleben vieler Hühner auf engem Raum können sich Krankheiten rasch ausbreiten . Die Freilandhaltung ist im Vergleich zu anderen Haltungsformen teuer und benötigt viel Platz und Personal (  B 5 ). Jedes Huhn sollte 10 Quadratmeter Freifläche zur Verfügung haben. Die Hühner können frei herumlaufen und an der frischen Luft scharren, picken und Sandbäder nehmen. Der Stall wird nur zum Schlafen und zur Eiablage benötigt. Durch die Bewegung und das selbstständige Suchen nach Futter können die Hühner artgerecht leben. Bei dieser Form der Hal­ tung ist die Ausbreitung von Krankheiten geringer. Auch die Qualität der Eier und des Fleisches ist deutlich höher als bei anderen Haltungs­ formen. Haltung von Gänsen Früher waren Hausgänse auf fast jedem Bauernhof in Freilandhaltung zu finden (  B 6 ). Die Weidegans erreicht nach etwa 28 Wochen ein Gewicht von 3,5 bis 4,5 kg. Diese Tiere werden bereits als Gänsekücken behutsam aufgezogen. Wenn sie groß und widerstandsfähig genug sind (dies ist meist nach etwa acht Wochen der Fall), dürfen sie täglich auf die Weide . Neben dem Gras wird zumeist Getreide wie Gerste und Hafer zugefüttert. Heute überwiegt bei der Gänsehaltung die Gänsemast . Hier erreichen die Tiere bereits nach nur neun Wochen ein Gewicht von etwa 5 kg. In einigen Ländern gilt Gänseleber als Spezialität. Dafür werden die Gänse oftmals „gestopft“ . Dabei wird den Gänsen mit einem Rohr, das in ihren Hals gesteckt wird, zwangsweise Nahrung zugeführt. So wird ihre Leber schnell fett. In Österreich ist diese Art der Gänsemast verboten. Es ist aber Gänseleber aus anderen Ländern erhältlich, in denen das „Stopfen“ erlaubt ist. Beim Einkaufen denken die Menschen leider oft nicht daran, dass die Gänse dafür leiden müssen. Mit der Erzeugernummer auf der Verpackung kann man sich jedoch über die Haltungsbedingungen in den betreffenden Betrieben informieren. B 5 Die Freilandhaltung von Hühnern ist die artgerechteste, aber auch teuerste Haltungsform. B 6 Gänse in Freilandhaltung Zusammenfassung Schafe werden häufig auf Weiden oder Koppeln gehalten, in gebirgigen Gegenden auch auf Almen . Artgerechte Pferdehaltung muss den Kontakt zu Artgenossen, die Berücksichtigung des großen Bewegungsbedürfnisses und einen Platz zum Rückzug ermöglichen. Hühner werden häufig in Bodenhaltung gehalten. Die Freilandhaltung ist eine artgerechte Haltungsform für Hühner und Gänse . 1 Erstelle eine Übersicht über die unterschiedlichen Haltungsformen bei Hühnern und Gänsen. Welche Vor- und Nachteile hat jede Haltungsform? 2 Informiere dich, welche Bedürfnisse des Pferdes nicht berücksichtigt werden, wenn es die meiste Zeit allein in einer Box gehalten wird. Nimm dazu Stellung und überlege dir Alter­ nativen. Besprich diese mit deiner Sitznachbarin oder deinem Sitznachbarn. 3 Überlege, wie du beim Kauf von Fleisch Informationen über die Haltungsform erhalten kannst. Welchen Einfluss auf die Haltungs­ form kannst du als Konsu­ mentin oder Konsument nehmen? Besprecht eure Überlegungen in der Klasse. Mach mit W W, S S Nur zu Prüfzwecken – Eige tum des Verlags öbv

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