BioTOP 3, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

106 Haltung von Nutztieren (2) Arbeitsheftseiten 60–61 Haltung von Schafen In Österreich hat die Haltung von Schafen eine lange Geschichte. Das Schaf kann durch seine geringere Körpermasse von etwa 100 kg auch steile Flächen beweiden, ohne den Boden zu schädigen. Bei der Hütehaltung werden Schafe in umherziehenden Herden gehalten, die von Hütehunden beschützt werden können (  B 1 ). In Österreich ist diese Haltungsform selten. Man trifft sie in Ungarn, Norddeutschland, Frankreich und Griechenland aber durchaus an. Die Weide- oder Koppelhaltung , bei der Schafe auf einer eingezäunten Fläche weiden, ist im Sommer sehr häufig. Nach einiger Zeit werden die Schafe auf eine andere Fläche getrieben, um diese abzuweiden. In gebirgigen Gegenden werden Schafe im Sommer auf Almen gehal­ ten. Den Winter verbringen sie im Stall. Trockene, helle, zugluftfreie Ställe, die auch abgetrennte Boxen für Mutterschafe mit Lämmern bieten, eignen sich gut. In den letzten Jahren sind immer mehr Wölfe aus den Nachbarländern nach Österreich gewandert. Diese Rückkehr der Wölfe wirkt sich positiv auf das ökologische Gleichgewicht aus. Die Wölfe können jedoch eine Gefahr für die Schafe darstellen. Haltung von Pferden Bei der Pferdehaltung ist es für das Pferd als Herdentier wichtig, dass jedes Pferd genug Kontakt zu anderen Pferden hat (  B 2 ). Pferde werden häufig in Ställen gehalten (  B 3 ). In den Ställen schwebt allerdings meist viel Staub in der Luft, der die Atmungs­ organe der Tiere schädigt. Sie brauchen daher auch im Winter die Gelegenheit, sich an der frischen Luft zu bewegen. Als Fluchttiere brauchen Pferde genug Platz, um sich bei Bedrohung zurückziehen zu können. Daher sollten die Boxen im Stall so groß sein, dass sie sich darin bewegen können. Da Pferde in freier Natur täglich viele Kilometer zurücklegen, muss dieses Bewegungsbedürfnis berücksichtigt werden. Auf einer Weide können sie ihren Bewegungsdrang ausleben und die Muskeln kräftigen. Auch Pferde, die in einem Stall gehalten werden, müssen täglich bewegt werden. Haltung von Hühnern Die Käfighaltung ist die billigste Haltungsform. Da sie in keiner Weise artgerecht ist, wurde sie im Jahr 2012 in der EU verboten . In anderen Ländern ist sie jedoch weiterhin erlaubt. Da es keine Kennzeichnungs­ pflicht für die Herkunft der Eier in verarbeiteten Lebensmitteln, wie zB Nudeln, gibt, kann es zu einer versteckten Einfuhr dieser billigeren „Käfigeier“ kommen. Bei der Bodenhaltung werden die Hühner in einem Stall untergebracht (  B 4 ). Dort können sie sich frei bewegen. Ist der Boden des Stalls nur mit einem Drahtnetz bedeckt, kann zwar der Kot durchfallen, die Hühner können sich aber verletzen . B 1 Hütehaltung von Schafen B 2 Pferde brauchen Kontakt zu Artgenossen und viel Bewegung. B 3 Pferde werden in Ställen in Boxen gehalten. B 4 Bodenhaltung von Hühnern auf Streuboden Zusatzmaterial r9g3jy Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=