BioTOP 3, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

102 Nutztierzucht Arbeitsheftseite 59 Alle Nutztiere stammen von Wildtieren ab . Vorerst wurden sie zur Nutzung gezähmt , das heißt an den Menschen gewöhnt. Einige Wildtiere konnten dann domestiziert werden. Das bedeutet, dass sie an ein Leben als Begleiter des Menschen gewöhnt wurden. Wie wurden Wildtiere durch Zucht verändert? Wie bei den Pflanzen begannen unsere Vorfahren, Tiere mit gewünschten Eigenschaften miteinander zu paaren. So wurden die gewünschten Eigenschaften bei den Nachkommen verstärkt . Für die Auswahl des geeigneten Zuchtpartners kann heutzutage zB das Erbgut untersucht werden. So können Nachkommen gezeugt werden, die möglichst viele gewünschte Eigenschaften besitzen. Rinderzucht Bei der Zucht der Rinder werden ausgewählte Kühe künstlich besamt . Man verwendet die Spermien der besten männlichen Zuchttiere, die in Samenbanken tiefgefroren gelagert werden. Gute weibliche Zuchttiere, zum Beispiel die besten Milchkühe, bekommen Hormone verabreicht, damit sie möglichst viele Eizellen erzeugen. Die Eizellen werden mit den Spermien aus der Samenbank befruchtet. Die Embryonen , die sich entwickeln, können anderen Kühen eingesetzt werden. So können gute Zuchttiere in einem Jahr viele Nachkommen haben. Bei der Rinderzucht wird vor allem auf die Erhöhung der Milch- und Fleischproduktion geachtet. Bei Milchrassen ist das Zuchtziel , dass die Kühe viel Milch geben. Schwarzbunte Kühe (  B 1 ) geben zum Beispiel täglich etwa 17 Liter Milch. Das ergibt im Durchschnitt etwa 6 000 Liter Milch im Jahr. Speziell gezüchtete „Hochleistungsrassen“ können fast die doppelte Menge an Milch geben. Damit Kühe Milch geben, müssen sie regelmäßig Kälber gebären. Fleischrassen werden für einen besonders schnellen Fleischaufbau gezüchtet. Diese Tiere sind sehr muskulös und kräftig gebaut. Sie erscheinen durch die große Masse kurzbeinig. Nach nur 1½ Jahren werden die männlichen Tiere geschlachtet. Sie wiegen 400 bis 600 kg. In Österreich werden meist sogenannte Zweinutzungsrassen gehalten, die sowohl Milch als auch Fleisch liefern. Schweinezucht Erst mit Ende des 18. Jahrhunderts wurden Schweine gezielt gezüchtet. Es entstanden sehr unterschiedliche Schweinerassen . Bis ins Jahr 1950 war ein hoher Fettanteil im Fleisch erwünscht. Der Geschmack der Konsumentinnen und Konsumenten und dadurch auch das Kaufverhalten änderten sich jedoch. Das führte dazu, dass das Fett zugunsten eines höheren Fleischanteils weggezüchtet wurde. B 1 Eine Schwarzbunte Kuh mit Kalb B 2 Ein Schwein der Landrasse B 3 Ein junges Edelschwein B 4 Mangalitza-Schweine Zusatzmaterial ei3hq3 Nur zu Prüfzweck n – Eigentum des Verlags öbv

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