BioTOP 2, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

92 Was ist ein Wald? Arbeitsheftseite 46 Ein Wald ist mehr als nur eine Ansammlung von Bäumen. Er ist Lebens- raum für viele Pflanzen und Tiere, die eine Lebensgemeinschaft bilden. Der Wald ist ein Ökosystem , in dem sich unbelebte und belebte Faktoren gegenseitig beeinflussen. Unbelebte Faktoren sind zum Beispiel die Bodenart, die Höhenlage, das Licht, die Temperatur und die Feuchtigkeit eines Lebensraumes. Zu den belebten Faktoren zählen Bakterien, Pilze, Pflanzen, Tiere und der Mensch. Belebte Faktoren beeinflussen den Lebensraum durch das Nutzen der Fläche oder die Nahrungsaufnahme. Was ist ein Urwald? Urwälder sind „natürliche“ Wälder (  B 1 ). Sie dürfen ohne Eingriffe des Menschen wachsen und sterben. Tote Bäume werden nicht gefällt oder entfernt und können verrotten. Durch das Zerfallen des Holzes werden Mineralstoffe für andere Pflanzen frei. In heimischen Urwäldern können viele seltene Pflanzenarten wachsen. Sie und die toten Bäume bieten Lebensraum und Nahrung für viele verschiedene Tierarten. Urwälder sind in Österreich nur noch sehr selten . Der bekannteste österreichische Urwald ist der Rothwald nahe der niederösterreichisch-steirischen Landesgrenze. Er liegt im Wildnisgebiet Dürrenstein. Auch im Nationalpark Hohe Tauern gibt es mit dem Rauriser Urwald ein weitgehend unberührtes Waldgebiet. Was ist ein Forst? Schon seit vielen Jahrhunderten nutzt der Mensch das Holz des Waldes und setzt neue Bäume, die rasch wachsen. So sind aus einem großen Teil der ursprünglichen Urwälder im Laufe der Zeit Forste entstanden. Ein Forst ist ein „künstlicher“ Wald . Wenn hier nur eine einzige Baumart angepflanzt und gepflegt wird, bezeichnet man das als Monokultur . Die Bäume eines Forstes sind meist alle gleich alt und gleich hoch (  B 2 ). Die Forstwirtin oder der Forstwirt verhindert , dass Sträucher unter den Bäumen wachsen. Außerdem lassen die gleich hohen Baumkronen wenig Licht zum Boden durch. Dadurch können dort nur wenige Pflanzen wachsen. Das hat den Nachteil, dass starker Wind, der normalerweise durch Sträucher gemildert wird, Schäden an Ästen anrichten kann. Ein Forst hat auch einen weiteren Nachteil: Wächst nur eine Baumart in großer Menge, können sich Insekten , die diese Baumart schädigen (Schädlinge), gut entwickeln und vermehren. Sie haben zu wenige natürliche Feinde, weil anderen Waldtieren Verstecke und Nahrung fehlen. So können diese Insekten großen Schaden anrichten. B 1 In Österreich sind Urwälder selten. B 2 Forst mit etwa gleich alten und gleich hohen Bäumen B 3 In einem Laubwald wachsen nur Laubbäume. Zusatzmaterial q9ah7m Rundum-Blick qx4p2t Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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