BioTOP 2, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

82 Weitere Spinnentiere Arbeitsheftseite 41 Auch Milben, Weberknechte und Skorpione sind Spinnentiere . Die Zecke – eine Milbe Bei allen Milben ist das Kopf-Bruststück mit dem Hinterleib verwachsen . Die Zecke zählt zu den Milben (  B 1 ). Mit ihren vier Beinpaaren kann sie sich gut festklammern. Bei der Zecke ernähren sich Weibchen und Männchen von Blut . Die Zecke hat keine Augen . Sie findet ihre Beute durch ihren Geruch und ihre Körpertemperatur. Den Stich der Zecke spürt man nicht, denn ihr Speichel wirkt betäubend (  B 3 ). Außerdem sorgt er dafür, dass das Blut nicht gerinnt (das bedeutet: zu fließen aufhört). So kann die Zecke das austretende Blut aufsaugen. Hat sie sich vollgesaugt, lässt sie sich fallen (  B 4 ). Die Zecke kann gefährliche Krankheitserreger (zB für FSME = Frühsommer-Meningoenzephalitis oder für Borreliose) übertragen. Eine vorbeugende Impfung gegen FSME kann Leben retten, denn FSME ist eine schwere Viruserkrankung (  B 2 ). Für dauerhaften Schutz muss die Impfung aber regelmäßig erneuert werden. FSME verläuft normalerweise in zwei unterschiedlichen Phasen. Die Erkrankung beginnt oft wie eine Sommergrippe mit Fieber um 39 °C, Gliederschmerzen und Kopfschmerzen, manchmal auch mit Magen-Darm-Beschwerden. Diese Krankheitszeichen (Symptome) klingen nach 2 bis 4 Tagen ab. Bei einem Großteil der Erkrankungen treten keine weiteren Folgen auf. Bei einem kleinen Teil der Erkrankungsfälle kommt es aber nach einigen Tagen zu einer zweiten Erkrankungsphase. Der FSME-Erreger befällt das zentrale Nervensystem. Das Fieber steigt wieder bis auf 40 °C an und die oder der Erkrankte leidet an starken Kopf- und Gliederschmerzen. Auch Lähmungen können auftreten. Bei der Borreliose (Lyme-Borreliose) werden die Erreger ebenfalls durch einen Zeckenstich übertragen. Diese Erkrankung wird durch Bakterien ausgelöst. Die Borreliose kann sich sehr unterschiedlich entwickeln. Wenige Tage und Wochen nach dem Stich durch eine Zecke, die den Erreger überträgt, erscheint um den Zeckenstich eine ringförmige Hautrötung (Wanderröte). Dieser rote Ring wird etwa 5 cm groß und verschwindet schließlich wieder. Zusätzlich können auch Kopf- und Muskelschmerzen und Fieber auftreten. Die ringförmige Hautrötung ist typisch für die Borreliose. Eine kleine, juckende Rötung, die sich etwa 1–2 cm um einen Zeckenstich bildet, ist noch kein Zeichen für eine Borreliose. Mit einer Borreliose sollte man so schnell wie möglich zur Ärztin oder zum Arzt gehen, damit sie mit einem Antibiotikum behandelt werden kann. Wird die Borreliose nicht behandelt, können Wochen bis Monate nach dem Zeckenstich weitere Organe betroffen sein, zB das Nervensystem. Das kann zB zur Lähmung eines Gesichtsnervs führen, wodurch ein Mundwinkel auf einer Seite herabhängt, oder zu sehr unangenehmen Nervenschmerzen. B 1 Bei einer Zecke ist das Kopf-Bruststück fest verwachsen. B 2 Eine Impfung schützt vor FSME. B 3 Eine Zecke, die sich in die Haut gebohrt hat B 4 Eine vollgesaugte Zecke Zusatzmaterial c92j67 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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