BioTOP 2, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

81 Gliederfüßer Wie wird ein Spinnennetz gebaut? Die Kunst des Netzbaus muss nicht erlernt werden, sondern folgt einem angeborenen Verhaltensmuster . Das Material zum Netzbau liefern Spinndrüsen, die in den Spinnwarzen am Hinterleib münden. Für den Bau eines Netzes zieht die Spinne mit dem letzten Beinpaar den Faden aus den Spinnwarzen am Hinterleib. Sie klebt den ersten Faden des Netzes an zwei Punkten fest. In der Mitte dieses Fadens lässt sich die Spinne an einem neuen Faden herunter. Eine Y-Form entsteht. Nun baut die Spinne Rahmenfäden und zieht auch Speichenfäden zur Mitte (  B 6 ). In der Netzmitte baut sie die Warte , in der sie auf Beute wartet. Von innen nach außen zieht sie nun eine Hilfsspirale aus Fäden, die nicht klebrig sind. Danach spinnt sie eine Fangspirale aus klebrigen Fäden. Anschließend frisst die Spinne die Hilfsspirale wieder auf. Rahmen- und Speichenfäden sind nicht klebrig. Die Spinne bewegt sich immer auf den nicht klebrigen Fäden in ihrem Netz, um nicht selbst darin hängen zu bleiben. Bei einem Netz mit 18 cm Durchmesser werden 18–20m Faden versponnen. Die Spinne überwacht das fertige Netz von der Warte (Netzmitte) aus. Manchmal sitzt sie auch in einem Versteck, von dem ein Signalfaden zum Netz läuft. Wenn sich der Faden bewegt, ist ein Tier in das Netz gegangen. Zerstöre niemals gedankenlos Spinnennetze! Nicht alle Spinnen bauen Netze. Es gibt Spinnen, die ihre Beute jagen. Sie können ebenfalls Fäden erzeugen, um ihre Eier in einen Kokon einzuspinnen oder sich beim Springen abzusichern. Spinnen umwickeln auch ihre Beute mit Spinnfäden und legen so Nahrungsvorräte an. Die Kreuzspinne Die Kreuzspinne ist an dem Kreuz am vorderen Ende ihres Hinterleibs zu erkennen (  B 2 ). Sie ist in Mitteleuropa häufig. Die Kreuzspinne baut ein Netz . Nach der Paarung im Sommer legt das Weibchen die Eier in einem Kokon ab, in dem sie überwintern. Im Frühjahr schlüpfen die Jungtiere. Die Krabbenspinne Die Krabbenspinne baut kein Netz . Mit ihren zwei langen vorderen Beinpaaren sieht sie wie eine Krabbe aus. Sie sitzt meist auf Blüten und lauert den Insekten auf (  B 5 ). Sie ist schwer zu entdecken, da sie ihre Farbe der jeweiligen Blütenfarbe anpasst. Zusammenfassung Spinnen sind ein wichtiger Teil des Nahrungsnetzes . Ihr Körper ist in Kopf-Bruststück und Hinterleib gegliedert. Spinnen haben acht Beine und acht Punktaugen . Sie atmen mit Tracheen und haben eine Außenverdauung . Viele Spinnenarten bauen Netze . 1 Beschreibe die Außenverdauung bei Spinnen. 2 Erläutere die Unterschiede zur Nahrungsaufnahme der Insekten. Berücksichtige die verschiedenen Mundwerkzeuge der Insekten. 3 Die Angst vor Spinnen wird „Arachnophobie“ genannt. Informiere dich über Arachne aus der griechi­ schen Sagenwelt. Leite daraus den Fachbegriff für die „Spinnenangst“ ab. 4 Überlege mögliche Gründe dafür, dass Menschen Angst vor Spinnen haben. Disku­ tiere mit deinen Mitschüle­ rinnen und Mitschülern. Mach mit W W W, S W, S B 6 Der Netzbau der Kreuzspinne Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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