BioTOP 2, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

25 Pilze Die weißen bis blassgrünen Lamellen sind ungleich lang und ein gutes Unterscheidungsmerkmal zum Wiesenchampignon. Der Stiel ist lang und schlank. Der Stiel hat einen angewachsenen Ring und eine breite Knolle. Der Grüne Knollenblätterpilz führt zu tödlichen Leber- und Nierenschäden. Die Beschwerden setzen erst einige Stunden nach dem Essen ein. Berühre diesen Pilz nicht! Der Fliegenpilz (  B 7 , Seite 23 ) ist ein bekannter Giftpilz. Menschen, die ihn gegessen hatten, glaubten, dass sie fliegen können. Daher kommt sein Name. Er gehört zu den Blätterpilzen. Der Hut dieses Pilzes ist rot und hat weiße Schuppen. Auch seine Lamellen und sein Stiel sind weiß. Ein Ring befindet sich deutlich sichtbar am Stiel. Der Fliegenpilz wächst vor allem in Nadelwäldern. Der Kartoffelbovist (  B 7 ) ist ein Bauchpilz. Sein Sporenträger ist kugelig und sieht aus wie eine Kartoffel. Er wächst in Nadelwäldern und in Mooren ( siehe Seite 120 ). Die gelbbraune Außenhaut ist sehr fest. Im Inneren reifen die Sporen. Wenn der reife Pilz zerfällt, werden sie frei. Sie bilden ein schwarzes Pulver, das vom Wind vertragen wird. Der Kartoffelbovist ist kein Speisepilz. Er kann Ohnmacht und Magen- Darm-Beschwerden verursachen. Pilze sammeln Viele Menschen gehen Pilze sammeln. Daher kommt es im Sommer und Herbst immer wieder zu Sammelverboten, um den Bestand der Pilze zu sichern. In manchen Gegenden gibt es keine Speisepilze mehr. So sammelst du Pilze verantwortungsbewusst: • Schneide Pilze mit einem Messer über dem Boden ab, reiße sie nicht aus der Erde. So schützt du das Myzel. • Sammle Pilze nur in Mengen, die du auch essen wirst. • Sammle nur Pilze, die du eindeutig bestimmen kannst. Lass dir die Merkmale von einer Pilzexpertin oder einem Pilzexperten erklären. • Pilze sollten in einem Korb gesammelt werden, niemals in einem Plastiksack. • Bitte lass Pilze stehen, die für Menschen giftig oder ungenießbar sind. Pilze sorgen dafür, dass abgestorbenes organisches Material wiederverwertet werden kann. Außerdem sind sie wichtige Symbionten für Bäume und Nahrung für Tiere. • Es ist wichtig, die gesammelten Pilze am selben Tag zu putzen. Spätestens am nächsten Tag sollten sie zubereitet werden. • Wird dir nach einer Pilzmahlzeit übel, verständige sofort eine Ärztin oder einen Arzt! B 5 Die Speisemorchel B 6 Grüne Knollenblätterpilze B 7 Der Kartoffelbovist Zusammenfassung In unseren Wäldern gibt es viele essbare Pilze wie Wiesenchampignon, Parasol, Steinpilz, Birkenpilz, Eierschwammerl und Speisemorchel. Da es auch stark giftige Pilze gibt, sollten nur Pilze gesammelt werden, die man gut kennt. Einer der giftigsten Pilze der Welt ist der Grüne Knollenblätterpilz . Bei Verdacht auf eine Pilzver­ giftung ist sofortige ärztliche Hilfe notwendig. Die Vergiftungs­ informationszentrale ist rund um die Uhr unter der Telefonnummer 01/406 43 43 erreichbar. Notiere, wann die Pilze gegessen wurden. Reste der verspeisten Pilze und Erbrochenes soll ins Krankenhaus mitgenommen werden. So kann das Pilzgift bestimmt und die Behandlung darauf abgestimmt werden. Erste Hilfe Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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