BioTOP 2, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

19 Die Zelle Mehrzellige Algen Armleuchteralgen sind mehrzellige Algen (  B 3 ). Sie wachsen am Grund von Gewässern. Dort können sie Unterwasserrasen bilden, in denen Jungfische und Kleintiere Deckung und Nahrung finden. Pflanzen, die gänzlich unter Wasser leben, werden Tauchpflanzen genannt. Armleuchteralgen lieben sehr sauberes, mineralstoffarmes Süßwasser . Sind zu viele Mineralstoffe im Gewässer oder ist das Wasser zu trüb, wird ihr Lebensraum zerstört. Armleuchteralgen stehen aufgrund der zunehmenden Zerstörung ihrer Lebensräume auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten. Armleuchteralgen besitzen keine luftgefüllten Gewebe . Daher sinken abgerissene Pflanzenteile auf den Grund der Gewässer und steigen nicht an die Oberfläche auf. Ihr Vorkommen wird daher oft nicht bemerkt. Diese mehrzelligen Algen können Tiefen bis zu 60m besiedeln, weil sie sogar mit wenig Licht Fotosynthese betreiben können. In dieser Tiefe können andere Pflanzen, die mehr Licht für die Foto­ synthese brauchen, nicht mehr leben. So nutzen Armleuchteralgen eine ökologische Nische ( siehe Seite 105 ). Obwohl Armleuchteralgen bis zu einem Meter lang werden können, sind sie sehr zerbrechlich . Sie erinnern in ihrer Gestalt an die Schachtel­ halme ( siehe Seite 32 ). An einer Mittelachse angeordnet wachsen in regelmäßigen Abständen Äste. Auf ihnen sitzen die weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane wie die Lichter eines Leuchters. Daher leitet sich der Name Armleuchteralge ab. Neben der Armleuchteralge gibt es in heimischen Gewässern auch Schraubenalgen (Spirogyra). Werden sie aus dem Wasser gefischt, fallen sie sofort in sich zusammen. Im Mikroskop ist erkennbar, dass hier Zellen aneinandergereiht sind (  B 4 ). Die ungeschlechtliche Fortpflanzung erfolgt durch Teilung. Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung legen sich zwei Fäden eng nebeneinander (  B 5a ). Zwischen ihnen bildet sich ein kleiner Bogen, ein sogenanntes Joch (  B 5b ). Durch diese Verbindung zwischen den Zellen wandert der Inhalt der einen Zelle in die andere Zelle (  B 5c ). Es kommt zur Verschmelzung der Kerne und zur Durchmischung der Erbinformation (  B 5d ). Die neu entstandene Zelle wird von einer festen Wand umgeben. Wenn die Bedingungen im nächsten Jahr günstig sind, keimt sie aus und bildet neue Fäden. B 3 Eine Armleuchteralge Chloroplast Zellkern B 4 Eine Schraubenalge a c b d B 5 Geschlechtliche Fortpflanzung bei Schraubenalgen (Schema) Zusammenfassung Bei der Kugelalge Volvox sind alle Zellen für Fortbewegung und Ernährung zuständig. Die Plasmabrücken und eigene Fortpflanzungs- zellen stellen den Übergang von einer Zellkolonie zur Mehrzelligkeit dar. Mehrzellige Algen können sehr groß werden. Bei der geschlecht­ lichen Fortpflanzung der Schraubenalge bildet sich eine Verbindung (ein Joch) und die Inhalte der Zellen verschmelzen. 1 Recherchiere Nahrungs­ mittel, in denen Algen enthalten sind. 2 Finde Zubereitungsarten für Algen heraus. Suche Bilder dieser Speisen. 3 Algen gelten als gesunde Nahrungsmittel. Recherchiere die Gründe für diese Einschätzung. Mach mit W W W Nur zu Prüfzwecken – Eige tum des Verlags öbv

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