BioTOP 2, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

14 Weitere tierische Einzeller Arbeitsheftseite 7 Wurzelfüßer Zu den Wurzelfüßern zählen die Amöben oder Wechseltierchen (  B 1 ). Amöben bewegen sich, anders als Pantoffeltierchen, sehr langsam fort. Sie verändern dabei ständig ihre Gestalt . Das Zellplasma der Amöben kann Ausstülpungen bilden, die sich in ihrer Form verändern können. Diese Ausstülpungen werden Scheinfüßchen genannt (  B 2 ). Auf einer Seite des Körpers werden Ausstülpungen des zähflüssigen Außenplasmas gebildet. In diese Ausstülpungen fließt das flüssigere Innenplasma nach. Auf der anderen Seite der Amöbe fließt das Zellplasma ab. Dort wird das Scheinfüßchen eingezogen. Die Amöbe bewegt sich mithilfe der Scheinfüßchen kriechend fort . Neben der Fortbewegung dienen die Scheinfüßchen auch der Nahrungsaufnahme . Wenn eine Amöbe auf einen anderen Einzeller oder eine Bakterienzelle trifft, umfließt sie die Beute und schließt sie so ein (  B 3 ). Wenn die Beute ganz von Zellplasma umhüllt ist, hat sich ein Nahrungsbläschen gebildet. In diesem Nahrungsbläschen wird die Beute verdaut . Die Nährstoffe werden in das Zellplasma aufgenommen. Die unverdaulichen Reste werden nach außen abgegeben. Die Amöbe vermehrt sich wie alle Wurzelfüßer durch Zweiteilung . Es entstehen zwei Folgezellen, die beide wieder auf die Größe der ursprünglichen Zelle heranwachsen. Sind die Umweltbedingungen schlecht, umhüllt sich die Amöbe mit einer Schleimschicht . So ruht sie, bis sich die Umweltbedingungen wieder verbessert haben. Als Parasiten können bestimmte Amöbenarten zu der schweren Darmerkrankung Amöbenruhr führen. Die Erreger gelangen durch das Trinken von verunreinigtem Wasser oder durch verunreinigte Nahrungsmittel (zB rohes, ungewaschenes und ungeschältes Obst und Gemüse) in den Darm des Menschen. Dort vermehren sich die Amöben und lösen die Amöbenruhr aus. Diese Krankheit tritt besonders in tropischen und subtropischen Regionen auf. Bei Reisen in Staaten, die in diesen Regionen liegen, wie Thailand, Indien oder Kenia, ist besonders auf Hygiene (Gesundheitspflege) zu achten. Brunnenwasser, Wasser aus Wasserleitungen und rohes Obst und Gemüse sollten gemieden werden. Sporentierchen Die Erreger der Malaria , einer tropischen Fieberkrankheit, sind Sporen- tierchen . Sie vermehren sich in den roten Blutkörperchen und bringen sie zum Platzen. Beim Platzen der Blutkörperchen werden die neu gebildeten Sporentierchen frei. Der Körper reagiert darauf mit Fieber. Dadurch werden die Stoffwechselvorgänge beschleunigt und neue rote Blutkörperchen gebildet. Das Fieber sinkt. Die Sporentierchen vermeh­ ren sich regelmäßig. Wenn die befallenen Blutkörperchen dann wieder platzen, steigt die Körpertemperatur erneut. So kommt es zu den für Malaria typischen Fieberschüben . B 1 Mikroskopische Aufnahme einer Amöbe Zellkern Nahrungs- bläschen Scheinfüßchen Außenplasma Innenplasma B 2 Der Aufbau einer Amöbe (Schema) Nahrung wird umflossen. Unverdauliche Reste werden ausgeschieden. Es bildet sich ein Nahrungs- bläschen.    B 3 Die Nahrungsaufnahme bei der Amöbe (Schema) Zusatzmaterial 726qj6 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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