BioTOP 2, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

11 Die Zelle Bakterien als Symbionten Eine Symbiose ist das Zusammenleben zweier Lebewesen zum beiderseitigen Vorteil . Manche Pflanzenarten können mit Knöllchenbakterien in Symbiose leben. Diese Bakterien unterstützen die Pflanzen, indem sie in den Zellen der Pflanzenwurzeln kleine Knöllchen anlegen. Dort binden sie den Stickstoff aus der Luft und wandeln ihn in stickstoffhaltige Verbindungen um, die von Pflanzen aufgenommen werden können. Die Pflanzen geben Zucker an die Bakterien ab. In der Landwirtschaft werden solche Pflanzen zur sogenannten Gründüngung genutzt, zB Lupinen (  B 5 ) oder Klee. Die Pflanzen werden nicht wie andere Nutzpflanzen geerntet, sondern in den Boden eingearbeitet. Der Stickstoff düngt den Boden. Auch im menschlichen Körper leben Bakterien in Symbiose. Die Darmbakterien helfen beispielsweise bei der Zerlegung schwer verdaulicher Nahrungsbestandteile. Bakterien als Destruenten (Zersetzer) Bakterien spielen eine wichtige Rolle beim Abbau unerwünschter Reste. Als Destruenten ernähren sie sich zB von den Überresten toter Tiere und Pflanzen. Die Bakterien zersetzen diese vollständig und geben Mineralstoffe an den Boden ab. Die Mineralstoffe werden wieder von den Pflanzen für ihr Wachstum benötigt. Damit schließt sich der Kreislauf im ökologischen System ( siehe Seite 102 ). Wenn die Zersetzung unter Einwirkung von Sauerstoff stattfindet, spricht man von Verwesung . Fäulnis bedeutet, dass bei der Zersetzung kein Sauerstoff vorhanden ist. Bakterien in der Medizin Bakterien lösen nicht nur verschiedene Krankheiten aus, sie können auch nützlich sein. Die moderne Medizin verwendet Medikamente , die teilweise mithilfe von Bakterien hergestellt wurden. Ein Beispiel ist die Herstellung von Insulin . Das ist ein Hormon, das an der Steuerung des Zuckerhaushaltes im Blut beteiligt ist. Menschen, die an der Zuckerkrankheit (Diabetes) leiden, haben zu wenig Insulin und müssen es dem Körper zuführen. B 5 Lupinen leben mit Knöllchenbakterien in Symbiose. In einem gesunden menschlichen Darm leben bis zu 100 Billionen Bakterien. Sie spielen eine wichtige Rolle für das Immun­ system, bauen lebenswichtige Vitamine auf und verhindern Entzündungen. Auch auf der menschlichen Haut, in Mund und Nase und in der Scheide leben Bakterien und Pilze, die diese Bereiche vor Infektionen schützen. Weißt du… Zusammenfassung Bakterien sind sehr kleine , einfach gebaute, einzellige Lebewesen . Sie vermehren sich durch Teilung . Bakterien besitzen keinen Zellkern . Sie können sich als Parasiten (zB Krankheitserreger), Symbionten (zB Darmbakterien) oder Destruenten (Zersetzer) ernähren. Als Destruenten sind sie für den Kreislauf der Stoffe von großer Bedeutung. 1 Erkläre die Gründüngung mit eigenen Worten. 2 Bakterien können zum Verderben von Lebens­ mitteln führen. Notiere Lagerbedingungen, unter denen Lebensmittel länger haltbar sind. Nenne Beispiele aus eurer Küche. Mach mit W W, S Nur zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv