BioTOP 2, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

106 Was gefährdet unseren Wald? Arbeitsheftseite 53 Wie beeinflusst der Mensch das Ökosystem Wald? Der Mensch hat riesige Waldflächen abgeholzt , um Raum für Siedlungen, Straßen und die Landwirtschaft zu schaffen. Anfänglich rodete der Mensch nur die Flächen, die er für sein Überleben benötigte. Später richtete er mit Kahlschlägen zur Holzgewinnung größere Schäden an. Auf Kahlschlägen können im Sommer nach heftigen Niederschlägen Muren entstehen: Erde und Geröll rutschen ab, weil die festigenden Wurzeln der Bäume fehlen (  B 1 ). Im Winter besteht die Gefahr von Lawinen . Die Angst des Menschen vor den Raubtieren des Waldes hat dem Wald ebenfalls geschadet. Durch die Ausrottung der Luchse, Bären und Wölfe wurde das ökologische Gleichgewicht gestört . Daher muss der Mensch die starke Vermehrung von Rehen und Rothirschen verhindern. Diese Tiere knabbern die Knospen an und schädigen so die Bäume ( Wildverbiss ,  B 2 ). Durch Maßnahmen zur Wiederansiedlung , zB die Auswilderung von Luchsen im Nationalpark Kalkalpen, soll das ökologische Gleichgewicht wiederhergestellt werden. Durch Aufforstungen werden Bäume auch an Standorten gepflanzt, die nicht ihren Bedürfnissen entsprechen und an denen sie nicht natürlich vorkommen würden. In Monokulturen können sich Schädlinge und Krankheiten rasch ausbreiten. Auch die Nutztierhaltung hat eine Auswirkung auf den Wald: Einerseits werden Waldflächen gerodet, um Weideflächen zu schaffen, und andrerseits erzeugen Kühe bei der Verdauung Methan. Methan ist ein Treibhausgas ( siehe unten ). Wie gefährden Abgase den Wald? Den größten schädigenden Einfluss auf den Wald haben Abgase . In den 1980er-Jahren kam es durch den „sauren Regen“ zum Waldsterben . Vor allem Schwefeldioxid (SO 2 ) aus Kohlekraftwerken machte den Regen und dadurch auch den Boden sauer. Die Wurzeln der Bäume starben ab. Kraftwerke, Autos und Fabriken werden heute mit Abgasfiltern ausgestattet. Aber der Verkehr nimmt zu und damit auch die Menge an Kohlenstoffdioxid (CO 2 ) und Stickstoffverbindungen in der Luft. Diese Abgase (Treibhausgase) bilden eine schützende Hülle um die Erde, die wie ein Treibhaus (Glashaus) wirkt. Dadurch wird weniger Wärme von der Erde ins Weltall abgegeben und die Temperatur steigt an ( Klimawandel, globale Erwärmung ). Welche Folgen hat der Klimawandel für den Wald? Als Folge der Zunahme von Treibhausgasen ist die durchschnittliche Temperatur in Österreich seit 1950 bereits um 2 °C gestiegen . Trockenheit und Hitze schwächen die Bäume. Schädlinge und Krankheiten können sich leichter verbreiten. B 1 Kahlschläge erhöhen die Gefahr von Muren. B 2 Rehe knabbern auch Fichten an. B 3 Die Larven der Borkenkäfer fressen Gänge ins Holz. B 4 Borkenkäfer richten in Fichtenwäldern großen Schaden an. Zusatzmaterial h49z4d Nur zu Prüfz ecken – Eigentum des Verlags öbv

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