BioTOP 1, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

89 Kriechtiere Wie teilen wir Schlangen ein? Wir teilen Schlangen in Nattern, Ottern oder Vipern ein. Heimische Nattern sind ungiftige Schlangen ohne Giftzähne. An ihrem leicht vom Körper abgesetzten Kopf fallen die Augen mit runden Pupillen auf. Diese runden Pupillen sind ein Merkmal aller Nattern. Ottern und Vipern sind Giftschlangen . Sie haben einen deutlich abge­ setzten, dreieckigen Kopf und Augen mit Schlitzpupillen . Giftschlangen besitzen Giftzähne mit Giftdrüsen. Das Gift gelangt über einen Kanal in die Giftzähne. Öffnet die Schlange das Maul, richten sich die Giftzähne auf (  B 6 ). Beim Biss wird das Gift in das Beutetier gespritzt. Heimische Schlangenarten Die Ringelnatter ist die am weitesten verbreitete Schlange in Öster­ reich (  B 1 ). Sie wird etwa 80 bis 140 cm lang. Mit etwas Glück kannst du sie tagsüber an Ufern von stehenden oder fließenden Gewässern beobachten. Sie trägt am Hinterkopf zwei gelblich-weiße Flecken. Die Würfelnatter ist eine sehr scheue Schlange, die wie die Ringel­ natter sehr gut an das Leben am Wasser angepasst ist (  B 7 ). Ihre bevorzugte Beute sind Fische. Die Äskulapnatter ist mit zwei Metern Länge die längste Schlange Österreichs (  B 1 , Seite 91 ). Sie kam in der Römerzeit als mäuse­ fressendes Heimtier zu uns. Sie umschlingt ihre Beute und tötet sie so. Die Schlingnatter ist eine kleine Schlange mit glatten Schuppen. Aufgrund ihrer leichten Zickzack-Zeichnung wird sie immer wieder mit der giftigen Kreuzotter verwechselt. Die Kreuzotter ist eine Giftschlange (  B 2 ). In Österreich wird sie nur sehr selten länger als 70 cm. Die Kreuzotter hat am Hinterkopf ein kreuzähnliches Zeichen. Ihren Körper ziert ein Zickzack-Band. Ihre Färbung kann von hell bis schwarz gehen. Das Weibchen bringt bis zu 18 Jungtiere zur Welt. Diese schlüpfen noch im Körper der Mutter aus ihren Eiern. Die giftige Sandviper ist mit bis zu 95 cm Länge eine der größten Giftschlangen. Ihr auffälliges Schnauzenhorn und der deutlich vom Körper abgesetzte Kopf machen sie unverwechselbar (  B 8 ). Du kannst sie in den warmen Gegenden Kärntens, Südtirols oder der Südsteiermark antreffen. Sie bewohnt hier sonnige Felshänge, Waldränder und auch Steinmauern. B 6 Die Giftzähne richten sich beim Öffnen des Mauls auf. B 7 Die Würfelnatter B 8 Die Sandviper  Zusammenfassung Schlangen verschlingen ihre Beute unzerkaut . Dazu müssen sie ihren Mund und ihren Magen extrem ausdehnen können. Da sie keine Beine haben, bewegen sie sich schlängelnd fort. Heimische Nattern , wie die Ringelnatter, sind ungiftige Schlangen. Ottern , wie die Kreuzotter, und Vipern zählen zu den Giftschlangen . 1 Erkläre, wie eine Schlange ihre Beute ganz verschlucken kann. 2 Überlege und erkläre, wieso man manchmal das Natternhemd einer Schlange finden kann, aber nie ein „Natternhemd“ einer Eidechse. Kannst du ein Beispiel nennen, das zeigt, dass auch du dich manch­ mal „häuten“ musst? 3 Giftige Tiere werden oft ausgerottet. Diskutiert in Gruppen, was geschehen würde, wenn man alle Giftschlangen töten würde. Mach mit W W, S S Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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