BioTOP 1, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe
57 Säugetiere Das Wildkaninchen Das Wildkaninchen ist graubraun gefärbt und kleiner als der Feldhase ( B 5 ). Es wird nur etwa 45 cm lang. Im Vergleich zu seinem Kopf sind auch die Ohren wesentlich kürzer als beim Hasen. Wildkaninchen sind gesellig . Sie leben in Gruppen ( Kolonien ). Sie äsen (fressen) in der Dämmerung oder nachts. So werden sie von ihren vielen Feinden, wie Fuchs, Eule oder Marder, schlechter gesehen. Die Beine des Wildkaninchens sind nicht so kräftig gebaut und viel kürzer. Das Kaninchen ist kein Langstreckenläufer und verschwindet bei Gefahr hakenschlagend im unterirdischen Bau ( B 6 ). Bei Gefahr warnen Kaninchen ihre Nachbarn durch Klopfen mit den Hinterbeinen auf den Boden. Das Weibchen „setzt“ jährlich in 5–6 Würfen je 5–9 Jungtiere . Die Jungtiere werden im Bau von der Mutter versorgt , bis sie das Nest verlassen können. Kaninchen sind Nesthocker . Ursprünglich waren die Wildkaninchen auf der Iberischen Halbinsel (Spanien, Portugal) und in Südfrankreich beheimatet . Von dort aus verbreiteten sie sich immer weiter. In ihrem natürlichen Lebensraum ist die Anzahl der Kaninchen und ihrer Feinde immer ausgewogen . Fehlen aber die natürlichen Feinde, können sich die Kaninchen stark vermehren. Sie können so zu einem richtigen Problem werden. Das ist zB in Australien passiert, wo Kaninchen im 19. Jahrhundert eingeschleppt wurden. In Österreich sind Wildkaninchen selten. Kaninchen als Heimtiere Kaninchen werden seit Jahrhunderten gezüchtet. Ursprünglich dienten sie als Fleischlieferanten, da sie auch während der christlichen Fastenzeit gegessen werden durften. Entscheidest du dich für ein Kaninchen als Heimtier , solltest du einiges bedenken. Ein Kaninchen braucht viel Platz für Bewegung und Gesell- schaft . Ein Meerschweinchen ist kein geeignetes Partnertier. Deine Kaninchen brauchen Heu, Gemüse und Obst als Nahrung . Schnell wirst du herausfinden, was deinen Tieren besonders gut schmeckt. Achte aber unbedingt darauf, dass sie auch naturbelassene ungespritzte Äste zum Nagen und Trinkwasser zur Verfügung haben. B 5 Das Wildkaninchen Wohnkessel B 6 Ein Kaninchenbau B 7 Kaninchen sind auch Heimtiere. Zusammenfassung Hasen und Kaninchen gehören zu den Hasentieren . Stiftzähne hinter den Schneidezähnen sind typisch für das Hasengebiss . Als Fluchttiere haben sie seitlich gelegene Augen . Sie sind schnelle Läufer und in der Dämmerung aktiv. Feldhasen sind Einzelgänger und haben lange Ohren ( Löffel ). Ihren oberirdischen Ruheplatz nennen wir Sasse . Wildkaninchen leben in Kolonien in unterirdischen Bauten . Kaninchen brauchen auch als Heimtiere Gesellschaft und viel Auslauf. 1 Jägerinnen und Jäger verwenden die „Weidmannssprache“. Recherchiere, was Löffel, Läufe, Blume, Wolle, Balg und Rammler bedeuten. 2 Manche dieser Begriffe verwenden wir auch im Alltag. Erkläre, was sie da bedeuten. 3 Begründe, warum es für den Feldhasen wichtig ist, dass er sein Tempo lange halten kann. Warum ist das für das Wildkaninchen nicht wichtig? Mach mit W W S Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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