Lösungswege Mathematik Oberstufe 7, Schülerbuch

210 Diskrete Zufallsvariablen > Erwartungswert und Standardabweichung 9 Aus der Tabelle kann abgelesen werden, dass 35-mal 0 €, 45-mal 0,20 €, 15-mal 0,50 €, 3-mal 1 € und 2-mal 2 € ausbezahlt werden. Bei 100 Spielen ergeben sich für die Auszahlungsbeträge die relativen Häufigkeiten ​h ​100​(0) ​= 35 %, ​h​100​(0,20) ​= 45 %, ​h​100​(0,50) ​= 15 %, ​h​100​(1) ​= 3 % und ​h​100​(2) ​= 2 %. Der mittlere Auszahlungsbetrag aller Spiele ist dann: ​ _ x​ = 0 · ​h​100​(0) ​+ 0,20 · ​h​100​(0,20) ​+ 0,50 · ​h​100​(0,50) ​+ 1·​h​100​(1) ​+ 2·​h​100​(2)​ = 0 · 0,35 + 0,20 · 0,45 + 0,50 · 0,15 + 1 · 0,03 + 2 · 0,02 = 0,235 € Pro Spiel werden im Durchschnitt also 0,235 € ausbezahlt. Rechnet man davon noch 0,50 € Einsatz pro Spiel ab, ergibt sich aus der Sicht des Spielers ein mittlerer Verlust von 0,265 € (0,235 € − 0,50 € = − 0,265 €). Wird die Anzahl n der Versuche immer größer, nähern sich die relativen Häufigkeiten hn für die Auszahlung eines bestimmten Betrags a​ ​1,​ a​ ​2,​ …, ​a​k​ den Wahrscheinlichkeiten an, mit denen die Beträge auftreten (vgl. Lösungswege 6). D.h. h​ ​n​(​a ​1​) ​≈ P​(X = ​a ​1​),​ h​ ​n​(​a ​2​) ​≈ P​(X = ​a ​2​),​ …, ​h​n​(​a ​k​) ​≈ P​(X = ​a ​k​).​ Statt ​ _ x​schreibt man dann μ oder E​(X).​ Man bezeichnet diesen Wert als Erwartungswert der Zufallsvariable X. Erwartungswert Ist X eine diskrete Zufallsvariable, die die Werte xi (i = 1, 2, 3, 4, …, n) annimmt, und f​(​x ​i​) ​= P​(X = ​x ​i​) ​die zugehörige Wahrscheinlichkeitsverteilung, dann bezeichnet man den zu erwartenden langfristigen Mittelwert E​(X) ​der Verteilung als Erwartungswert der Zufallsvariable X. Es gilt: E​(X) ​ = μ = ​x​1 ​· f​(​x ​1​) ​+ ​x ​2 ​· f​(​x ​2​) ​+ ​x ​3 ​· f​(​x ​3​) ​+…+​x​n ​· f​(​x ​n​)​ = ​x ​1 ​· P​(X = ​x ​1​) ​+ ​x ​2 ​· P​(X = ​x ​2​) ​+ ​x ​3 ​· P​(X = ​x ​3​) ​+…+​x​n ​· P​(X = ​x ​n​) ​(μ … sprich: mü) Ein sechsseitiger Würfel wird einmal geworfen. Mit 0,50 € Einsatz erhält man den Betrag als Gewinn ausbezahlt, der der gewürfelten Augenzahl entspricht (X = Gewinn des Spielers in Euro). Bestimme den Erwartungswert von X, d.h. die Gewinnerwartung für den Spieler, wenn dieser sehr oft spielt. Jede Augenzahl tritt mit der Wahrscheinlichkeit ​1 _ 6 ​auf. X nimmt (unter Berücksichtigung des Einsatzes) die Werte 0,5 €; 1,5 €; 2,5 €; 3,5 €; 4,5 € bzw. 5,5 € an. Es gilt: E​(X) ​= μ = 0 ,5 · P​(X = 0,5) ​+ 1,5 · P​(X = 1,5) ​+ 2,5 · P​(X = 2,5) ​+ 3,5 · P​(X = 3,5) ​+ + 4,5 · P​(X = 4,5) ​+ 5,5 · P​(X = 5,5) ​= ​1 _ 6 ​· ​(0,5 + 1,5 + … + 5,5) ​= 3 € Ein Spielautomat, bei dem pro Spiel 1 € eingesetzt werden muss, zahlt die in der Tabelle angegebenen Geldbeträge mit den entsprechenden Wahrscheinlichkeiten aus. a) Berechne den Erwartungswert für die Zufallsvariable X = „Auszahlung in Euro“. b) Berechne den Erwartungswert für die Zufallsvariable Y = „Gewinn (= Differenz zwischen Auszahlungsbetrag und Einsatz) in Euro“. Merke Muster 765‌ 766‌ Auszahlung in Euro Wahrscheinlichkeit, mit der die Auszahlung erfolgt 0 0,40 0,40 0,30 0,80 0,20 2 0,06 4 0,04 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=