unterwegs, Schulbuch und E-Book 4, aktualisierte Ausgabe

Verhungern oder nie satt werden A Der ökologische Fußabdruck Österreich gehört zu den reichsten Staaten der Welt. Dank der vielfältigen Importe werden wir Konsumentinnen und Konsumenten gut versorgt. Kaffee importieren wir aus vielen Staaten des Globalen Südens zum Beispiel aus Äthiopien, Futtersoja für unser Zuchtvieh kommt aus Brasilien. Österreich importiert Holz aus Russland. Die Flächen für Kaffeeplantagen, für Sojafelder, für Wälder und für andere Produkte, die wir importieren, befinden sich meist im Globalen Süden. Für unseren Lebensstil werden in anderen Staaten Anbauflächen gebraucht. Diese gesamte Fläche ist fast drei Mal so groß wie Österreich. Das ist der ökologische Fußabdruck Österreichs: Die Fläche auf unserer Erde, die für die Befriedigung der Bedürfnisse der Österreicherinnen und Österreicher genutzt wird. Wenn die Bewohnerinnen und Bewohner der gesamten Welt so leben würden wie wir Österreicherinnen und Österreicher, bräuchte man fast drei Planeten. B Manche verhungern trotzdem Während Menschen des Globalen Nordens zum Teil schon an Fettsucht leiden, hungerten 2019 weltweit rund 690 Millionen Menschen. Die unterernährten Menschen leben vor allem in Staaten des Globalen Südens. Viele ärmere Staaten verkaufen ihre Rohstoffe und Halbfertigprodukte wie Baumwolle, Reis, Kakao und Holz zu niedrigen und stark schwankenden Preisen. Diese Preisveränderungen entstehen durch Spekulationen an den Warenbörsen. Weil viele Staaten des Globalen Südens hoch verschuldet sind, geht der Großteil ihrer Einnahmen als Kreditrückzahlung an den Globalen Norden zurück. Daher reicht das restliche Geld kaum aus, um Projekte für die Weiterentwicklung des eigenen Staates zu finanzieren. Projekte für die Verbesserung der Landwirtschaft und den Aufbau der Nahrungsmittelindustrie kommen oft aus Geldmangel nicht zustande. Gründe für Hungersnot a b c 1 Kurz erklärt Als Spekulation bezeichnet man ein riskantes Geschäft, das wegen Preisschwankungen gewinnversprechend erscheint. Aufgaben 1. Lies A . Nenne die Gründe für den großen ökologischen Fußabdruck Österreichs. 2. Unterstreiche in B Ursachen für Hungersnöte. Weitere Gründe sind: Naturgefahren, Kriege und Monokulturen. Ordne die Begriffe den Fotos in 1 zu. 3. Unterstreiche die Schwierigkeiten der Hungerbekämpfung in 3 . 4. Erstelle im Internet deinen ökologischen Fußabdruck. Verwende bei der Suche die Stichworte „ökologischen Fußabdruck berechnen“. 5. Arbeite mit dem Atlas und 2 . Nenne Gebiete der Erde, in denen Hunger stark verbreitet ist. Verwende A , B und 1 . Fasse die Gründe zusammen und bewerte sie. 82 Zusatzmaterial g6iq8c Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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