unterwegs, Schulbuch und E-Book 4, aktualisierte Ausgabe

Zentren und Peripherien in der Weltwirtschaft 5 Arbeite nach der Methode „Zeitungsartikel analysieren“ auf Seite 61. Gaspipeline „Sila Sibiri“ Russisches Erdgas für China Die Feier zum Baubeginn der ersten russischen Erdgasleitung nach Asien war am 1. September 2014. Der russische Präsident Putin und der Vizepremier des Staatsrates der Volksrepublik China, Zhang Gaoli, nahmen daran teil. Ein politischer und wirtschaftlicher Erfolg? „Sila Sibiri“ – erstes Teilstück in Betrieb Seit Dezember 2019 ist das erste Teilstück der neuen Gasleitung „Sila Sibiri“ in Betrieb. Die Gasleitung führt wie geplant von Russland nach China und misst derzeit eine Länge von 2 157 Kilometern. Die „Sila Sibiri“ ist mit Abstand das größte Energieprojekt Russlands. Jährlich sollen 38 Milliarden Kubikmeter Erdgas durch die am Ende 4 000 Kilometer lange Leitung nach China transportiert werden. Durch die ungefähr 4000 Kilometer lange Leitung wird Russland viele Milliarden Kubikmeter Gas nach China exportieren. Die „Sila Sibiri“, auf Deutsch „Sibiriens Kraft“, ist ein Zeichen für die Wende Russlands nach Osten. Russland bestätigt damit seine große Rolle auf dem Weltmarkt für Energie. Die neue Gaspipeline nach China ist für Russland wichtig, weil die russischen Beziehungen zur EU durch Konflikte belastet sind. „Sibiriens Kraft“ ist bereits die zweite Leitung nach Osten. Seit Jahren liefert die Pipeline „Ostsibirien-Pazifik“ Erdöl nach China und mit Tankschiffen nach Japan, Südkorea und in andere asiatische Staaten. Der Anteil von russischer Energie wird auf dem asiatischen Markt zukünftig, wenn die neue Pipeline in Vollbetrieb gehen wird, bis zu einem Drittel betragen. Da dadurch der Energiebedarf aber nicht ausreichend gedeckt sein wird, plant Russland weitere Gasfelder zu erschließen. Diese Aufträge sind für die russische Wirtschaft sehr wertvoll. Das Gas für China soll aus Tschaiandinskoje und Kowyktinskoje in Ostsibirien kommen. Um diese Gasvorkommen abbauen zu können, müssen aber erst die kostspieligen Förderanlagen errichtet werden. Auch das stellt Aufträge innerhalb Russlands sicher. Problematisch für das russische Geschäft mit dem Gas können aber Preisschwankungen auf dem Energieweltmarkt sein. Bei dem Deal mit China 2014 wurde festgelegt, dass sich der Gaspreis am Ölpreis orientiert. Als der Vertrag abgeschlossen wurde, kostete ein Barrel (159 Liter) Erdöl über 100 Dollar. Dies war damals die Basis für die russische Gewinnrechnung. 2015 sank jedoch der Preis für ein Barrel Öl auf durchschnittlich 41 Dollar, ebenso im Jahr 2020. Der wirtschaftliche Erfolg der „Sila Sibiri“ hängt davon ab, ob der Erdölpreis und damit auch der Erdgaspreis bis zur Fertigstellung der Pipeline wieder steigt. J A P A N R U S S L A N D M O N G O L E I C H I N A Wladiwostok Chabarowsk Komsomoskna-Amure Blagoweschtschensk Skoworodino Tschaiandinskoje Kowyktinskoje Irkutsk Baikalsee Katangli I-II Sila Sibiri Stadt Erdgas Erdgas-Pipeline in Betrieb Erdgas-Pipeline in Bau Erdgas-Pipeline geplant Staatsgrenze See 0 280 560 840 km Maßstab 1:28 000 000 Stadt Erdgas Erdgas-Pipeline in Betrieb Erdgas-Pipeline in Bau Erdgas-Pipeline geplant Sta tsgrenze Se 0 280 560 840 km Maßstab 1:28 0 0 Die Erdgaspipeline „Sila Sibiri“ (2019) 75 Arbeitsheft 41–43 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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