unterwegs, Schulbuch und E-Book 4, aktualisierte Ausgabe

A Moderne Sklaverei in Mexiko „Hola, mein Name ist Juan. Ich arbeite in einer Maquiladora. In Maquiladoras werden halbfertige Waren zu Fertigprodukten zusammengebaut. Diese werden zumeist in die reichen Staaten des Globalen Nordens exportiert. Meine Arbeit ist sehr anstrengend. Ich bin Schweißer. Alles muss schnell gehen. Deshalb werden vorwiegend junge Leute mit flinken Händen eingestellt. Oft bin ich gezwungen, Überstunden zu machen, unbezahlt natürlich. Beschimpfungen durch die Aufseher muss ich mir fast täglich gefallen lassen. Doch kündigen möchte ich nicht. Ich muss meine Familie ernähren. Deshalb bin ich froh, Arbeit zu haben. In anderen Staaten, sagt man uns, sind die Arbeitskräfte billiger. Hoffentlich wird unsere Maquiladora nicht geschlossen. Nur so kann ich regelmäßig Geld verdienen. Ich müsste sonst wegziehen. Angeblich gibt es Verhandlungen in der NAFTA über mehr Rechte und einen Mindestlohn von umgerechnet 14,40 Euro pro Stunde – das wäre achtmal mehr als ich jetzt verdiene!“ B Schlepperbanden und Zäune Tag für Tag versuchen Menschen, von Mexiko illegal in die USA einzuwandern. Die Flucht aus der Armut, vor sozialen Problemen, aus der Unterdrückung oder vor Umweltgefahren sind oft die Gründe für ihre Entscheidung. Die Menschen wollen in den USA Geld verdienen. Sie versuchen mit Schlepperbanden über die Grenze zu kommen. Die Schlepperbanden geben keine Garantie für den Erfolg der gefährlichen, illegalen Einreise in den nördlichen Nachbarstaat. Oft kassieren sie hohe Summen und lassen die Auswanderinnen und Auswanderer dann alleine. Die USA haben nun Grenzbefestigungen und strenge Kontrollen aufgebaut. Diese sollen eine illegale Einreise von Mexikanerinnen und Mexikanern in die USA verhindern. Gelingt die Flucht dennoch, erwartet die Einwanderinnen und Einwanderer in den USA oft wieder Ausbeutung als billige Arbeitskräfte. Juan an seinem Arbeitsplatz 1 Flucht von Mexiko in die USA 2 Kurz erklärt Mexiko gehört zur NAFTA. Dieses Wirtschaftsbündnis wurde 1994 zwischen Kanada, USA und Mexiko geschlossen. Seither bilden die drei Mitgliedsstaaten eine Freihandelszone. Der Handel wurde in allen drei Staaten gesteigert. Gewinnerinnen und Gewinner sind oft große Konzerne und ihre Angestellten. Es gibt aber auch viele Verliererinnen und Verlierer in allen drei Staaten. Zahlreiche kleine Betriebe wurden geschlossen, ihre Angestellten arbeitslos. Arme Menschen sind oft noch ärmer geworden. Aufgaben 1. Unterstreiche Juans Probleme in A . 2. Nenne Vorteile und Nachteile der Maquiladoras. Stelle sie in einer Tabelle gegenüber. 3. Kreuze in 4 an, was auf Kanada und die USA oder auf Mexiko zutrifft. 4. Trage die Namen der Staaten in 3 ein und ergänze die fehlenden Pfeilspitzen bei den vorgegebenen Linien. 5. Arbeite nach der Methode „Fragen in GW stellen – Antworten recherchieren“ auf Seite 73. Stelle Vermutungen an, auf welche Frage(n) die Schulbuchautorin oder der Schulbuchautor mit B und „Kurz erklärt“ antworten wollte. Mexiko – Nachbar der USA 72 Zusatzmaterial 9v5y6r Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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