unterwegs, Schulbuch und E-Book 4, aktualisierte Ausgabe

Zentren und Peripherien in der Weltwirtschaft Kinderarbeit – nicht nur in Indien 3 Viele Kinder arbeiten ab dem achten Lebensjahr als Müllsammlerinnen und Müllsammler, in Ziegelwerken, Steinbrüchen, Textilfabriken oder Teppichknüpfereien. Sie sind Analphabetinnen und Analphabeten, weil sie keine Schule besuchen dürfen. Sie haben kaum Zukunftschancen. sehr geringes oder überhaupt kein Einkommen extrem lange Arbeitszeiten, keine Pausen Bedingungen bei der Arbeit sehr schlecht keine Absicherung bei Unfällen oder Krankheit Die Situation von Frauen und Mädchen in Indien verändert sich nur langsam Das Frauenbild in Indien ist teilweise noch sehr traditionell. Diese traditionelle und veraltete Denkweise führt auch dazu, dass Frauen und Mädchen eine geringere soziale Stellung als Männer und Buben haben. Das zeigt sich unter anderem dadurch, dass bei einer Heirat die Brauteltern eine Mitgift zahlen müssen. Versterben die Ehemänner, so gelten die Witwen als Unglücksbringerinnen. Sie werden sozial geächtet und leben in extremer Armut. Viele Schwangerschaften werden trotz Verbots abgebrochen, wenn das Kind ein Mädchen werden würde. Mädchen wird auch oft der Zugang zu Bildung verwehrt. Das betrifft vor allem Mädchen der unteren Kasten. Sie werden dazu erzogen, sich um den Haushalt und die Kinder zu kümmern. Gewalt und Diskriminierung gegenüber indischen Frauen sind keine Seltenheit, ebenso wie sexuelle Belästigung und Vergewaltigungen. Viele mutige Frauen demonstrieren gegen diese Verbrechen. Die Strukturen verändern sich aber leider nur sehr langsam. 71 Arbeitsheft 39 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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