Starke Seiten Deutsch 4, Arbeitsheft, aktualisierte Ausgabe

Texte verstehen: Brunos heimlicher Freund Da Bruno Forscher werden möchte, will er die Umgebung anschauen und geht verbotenerweise am kilometerlangen Zaun entlang: So entdeckt er einen Jungen. Er saß einfach da und wartete darauf, entdeckt zu werden. Er war kleiner als Bruno und saß mit verlorenem Gesichtsausdruck auf dem Boden. Er trug den gleichen gestreiften Anzug, den alle Leute auf jener Seite des Zauns trugen, und eine gestreifte Stoffmütze auf dem Kopf. Er hatte weder Schuhe noch Socken an, und seine Füße waren ziemlich schmutzig. Über dem Ellbogen trug er eine Armbinde mit einem Stern darauf. Als Bruno sich dem Jungen näherte, saß er im Schneidersitz auf dem Boden und starrte den Staub unter sich an. Kurz darauf jedoch blickte er auf, und Bruno sah sein Gesicht. Die Haut wirkte fast grau, aber es war ein Grau, wie Bruno es noch nie gesehen hatte. Die Augen waren sehr groß, ihre Farbe erinnerte an Karamell­ bonbons; das Weiße war sehr weiß und als der Junge ihn anschaute, sah Bruno ein Paar unsagbar traurige Augen. John Boyne Endlich hat Bruno jemand gefunden, mit dem er sich unterhalten kann. Der Junge heißt Schmuel und ist neun Jahre alt. Jeden Nachmittag macht sich Bruno nun heimlich auf den Weg, um Schmuel zu sehen, er freut sich auf ihn und bringt ihm auch immer etwas zu essen mit. Beschreibe Schmuels Aussehen in Stichworten. Eines Tages, als Bruno in die Küche kommt, sieht er seinen Freund Schmuel vor einer Schüssel mit Seifenlauge sitzen. Schmuel soll die Gläser polieren, denn „sie haben gesagt, sie brauchen jemand mit dünnen Fingern“. Bruno merkt, dass Schmuel hungrig ist, und gibt ihm zu essen, obwohl dieser Angst hat, dass es Oberleutnant Kotler, der ihm diese Arbeit aufgetragen hat, bemerken könnte. Im selben Moment kam Oberleutnant Kotler in die Küche und blieb stehen, als er die beiden Jungen miteinander reden sah. Bruno starrte ihn an und spürte, wie die Luft dick wurde. Er sah, wie Schmuel mit hängenden Schultern nach einem Glas griff und es langsam polierte. Oberleutnant Kotler, der Bruno ignorierte, marschierte zu Schmuel und funkelte ihn böse an. „Was machst du da?“, schrie er. „Habe ich dir nicht gesagt, du sollst die Gläser polieren?“ Schmuel nickte rasch und fing leicht zu zittern an. „Wer hat dir erlaubt, in diesem Haus zu reden?“, fuhr Kotler fort. „Du wagst es wirklich, dich mir zu widersetzen?“ Tipp Karamell ist gebräunter Zucker. 1 5 10 1 1 5 52 Persönliche Schicksale Lesen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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