Starke Seiten Deutsch 3, Arbeitsheft, aktualisierte Ausgabe

Inhalte erfassen: Ein Lied wie eine Geschichte Lies den Text einmal leise durch. Versucht, einander Strophe für Strophe abwechselnd vorzulesen. Besprecht unklare Wörter. Es lebe der Zentralfriedhof Es lebe der Zentralfriedhof, und olle seine Toten, Der Eintritt is für Lebende heit ausnahmslos verboten. Weü da Tod a Fest heit gibt, die gonze lange Nocht Und von die Gäst ka anziger a Eintrittskort’n braucht. Wann’s Nocht wird über Simmering, kummt Leben in die Toten Und drüb’n beim Krematorium tan’s Knochenmork ohbrot’na Dort hinten bei der Marmorgruft, durt stengan zwa Skelette Die stess’n mit zwa Urnen on und saufen um die Wette. Am Zentralfriedhof is’ Stimmung, wia’s sei Lebtog no net wor, Weu olle Tot’n feiern heit seine erst’n hundert Johr. Es lebe der Zentralfriedhof, und seine Jubilare Sie lieg’n und sie verfeul’n scho durt seit über hundert Jahre. Drauß’t is koit und drunt is worm, nur monchmol a bissl feucht A wann ma so drunt liegt, freut man sich, wenn’s Grablaternderl leucht’. Es lebe der Zentralfriedhof, die Szene wirkt makaber Die Pforrer tanz’n mit die Hur’n, und Juden mit Araber Heit san olle wieder lustig, heit lebt ollas auf Im Mausoleum spü’t a Band, die hot an Wohnsinnshammer d’rauf. Happy Birthday! Happy Birthday! Happy Birthday! Am Zentralfriedhof is’ Stimmung, wia’s sei Lebtog no net wor weu olle Tot’n feiern heit seine erst’n hundert Johr. Happy Birthday! Happy Birthday! Es lebe der Zentralfriedhof, auf amoi mocht’s an Schnoiza, Da Moser singt’s Fiakerliad, und die Schrammeln spü’n an Woiza. Auf amoi is die Musi stü, und olle Augen glänz’n, Weu dort drü’m steht da Knochnmonn und winkt mit seiner Sens’n. Text: Joesi Prokopetz/Musik: Wolfgang Ambros Findet zu zweit Erklärungen für die Wörter im Rahmen. Mausoleum Fiakerlied Schrammeln Walzer Knochenmann Sense Kennst du diese Wiener Ausdrücke? Übersetze sie ins Hochdeutsche. Ogrosl Bahö Beisl Lauscher Pallawatsch Wickel Haberer Vergleicht die Ballade „Der Totentanz“ mit dem Lied „Es lebe der Zentralfriedhof“. Besprecht eure Ergebnisse. 2 Tipp Das Thema „Totentanz“ behandelt 160 Jahre später auch Wolfgang Ambros in seinem Lied Es lebe der Zentralfriedhof . Es ist im Wiener Dialekt verfasst, in den viele Wörter aus anderen Sprachen einfließen, zum Beispiel aus dem Französischen, Italienischen, Ungarischen und Jiddischen. Tipp Der Zentralfriedhof in Wien, eröffnet 1874, ist die größte historische Begräb­ nisstätte Europas. Neben berühmten Persönlichkeiten aus Politik und Wissen­ schaft liegen hier auch die Kompo­ nisten Beethoven, Schubert und Strauß begraben. Aber nicht nur als Ruhestätte für tausende Tote, sondern auch als Lebensraum für viele Tiere ist der Zentral­ friedhof bekannt. Wolfgang Ambros 1 5 10 15 20 25 3 4 Tipp Schnelle Hilfe findest du, wenn du diese Ausdrücke in eine Suchmaschine eingibst. 5 29 Lesen Sprachbuch 52, 53 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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