Eine Textanalyse schreiben In diesem Kapitel lernen Sie die maturarelevante Textsorte Textanalyse, die auf die verschiedenen wichtigen Aspekte eines Sachtextes hinweist, kennen. Merkmale der Textanalyse Wichtig ist zunächst das Zusammenfassen der Basisinformationen des Inputtextes bereits im Einleitungssatz, dem sog. Basissatz, in dem man die Textsorte, den Namen der Autorin bzw. des Autors, das Thema, Erscheinungsdatum und -ort sowie eine Kurzinformation des Inhalts des Textes darlegt (siehe sprachreif 1 S. 113 und sprachreif 2 S. 17). Des Weiteren werden formale, syntaktische, semantische und inhaltliche Elemente der Textvorlage beschrieben und analysiert und die Textfunktion herausgearbeitet. A11 Lesen Sie den Text Lichtverschmutzung: Lichtsmog stört die Dunkelheit der Nacht des BR (= Bayrischer Rundfunks). Notieren Sie das, was Sie für das Verständnis des Textes brauchen bzw. als notwendig erachten. Sie können für sich auch nur die wichtigsten Schlüsselwörter (ideal wären nicht mehr als sieben bei einer A4-Seite) aufschreiben. WISSENSWERT Die Textanalyse Diese analytische Textsorte dient grundsätzlich der Beschreibung der Merkmale eines nichtfiktionalen Textes, welcher auch einen nichtlinearen Teil beinhalten kann. Sie behandelt vor allem sprachliche und formale, aber auch inhaltliche Aspekte des Ausgangstextes. Textanalysen haben, im Gegensatz zum Kommentar oder zum Leserbrief, kein spezielles Zielpublikum. Unter Verwendung der passenden Fachterminologie und eines sachlichen, abstrahierenden3 sowie informativ- darlegenden Ausdruckes werden die Informationen in einer Textanalyse wie folgt gegliedert: Ausgangsdaten – sachlogischer Hauptteil – Zusammenfassung. Der Umfang dieser Textsorte variiert je nach Arbeitsaufträgen und Ausgangstext zwischen 405 bis 495 und 540 bis 660 Wörtern. 3 abstrahieren: etwas ableiten SPRACHWERKZEUG Basissätze könnten so aussehen: • Das Interview mit der deutschen Schriftstellerin Nina George, Wenn man präzise sein möchte, muss man die Dinge benennen, erschienen am 13. März 2019 auf www.boersenblatt.net, befasst sich mit geschlechtergerechter Sprache in Prosawerken als Gegenentwurf zu „Symptomen gelebter Misogynie4“. • Der Essay Über die, die jetzt laut „Freiheit“ grölen: Gedanken von Hans Platzgumer aus der österreichischen Tageszeitung Der Standard vom 19. Dezember 2021, handelt davon, dass wir, je freier wir sind, desto mehr Verantwortung tragen müssen, und davon, was uns als Gesellschaft von Freiheit abverlangt wird, wenn wir diesen Begriff ernst nehmen. • Die Reportage Ein Tag im Zeichen der Flüchtlingskrise, erschienen am 1. September 2015 in der österreichischen Tageszeitung Die Presse, wurde verfasst von Teresa Schaur-Wünsch, Karin Schuh und Martin Stuhlpfarrer und bringt uns Leserinnen und Lesern auf sehr sachliche Weise einige Aspekte zur Flüchtlingswelle vom Herbst 2015 näher. • Der Kommentar Lohnt sich Atomenergie finanziell und fürs Klima?, verfasst für die Süddeutsche Zeitung von Christoph von Eichhorn und Thomas Hummel, publiziert am 27. Dezember 2021, diskutiert, ob es realistisch ist, mit der Nutzung von Atomkraftwerken gegen den Klimawandel vorzugehen. 4 krankhafter Frauenhass 42 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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