sprachreif 3/4, Schülerbuch

Semestercheck AUF DEM WEG ZUR MATURA Thema: Klimarat und Bürgerbeteiligung A2 Verfassen Sie eine Erörterung. Lesen Sie den Bericht Klimarat: Informiert über Klimaschutz streiten von Juliane Nagiller aus dem Online-Portal Science des ORF vom 11. Jänner 2022. Verfassen Sie nun die Erörterung und bearbeiten Sie dabei folgende Arbeitsaufträge: • Beschreiben Sie die Funktion des Klimarates. • Erklären Sie Unterschiede zwischen politischen Entscheidungen und Empfehlungen eines solchen Gremiums. • Diskutieren Sie mögliche Vor- und Nachteile dieser Form der Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung. Schreiben Sie zwischen 405 und 495 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen. Klimarat: Informiert über Klimaschutz streiten Von Juliane Nagiller | 11.01.2022 Frauen und Männer, ältere und jüngere Personen, Personen, die in der Stadt wohnen und solche, die vom Land kommen: Der erste österreichische Klimarat besteht aus einhundert Personen, die in ihrer Zusammensetzung Österreich repräsentieren und von der Statistik Austria mittels Zufallsverfahren ausgewählt wurden. Es handelt sich um eine sehr vielfältige Gruppe, die auch einen sehr vielfältigen Wissenstand über das Klima und die Auswirkungen der Klimaerwärmung mitbringt. Informieren, nicht beeinflussen Damit die Mitglieder des Klimarats informiert über Klimaschutzmaßnahmen diskutieren und Empfehlungen zur Erreichung der Klimaneutralität 2040 ausarbeiten können, wird ihnen ein Gremium aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zur Seite gestellt. Sie präsentieren die neuesten Erkenntnisse aus der Klimaforschung und stehen für Fragen zur Verfügung. „Dabei müssen wir aufpassen, dass wir nicht Vorgaben machen, dass wir nicht präjudizieren, dass wir nicht den Leuten sagen: Ihr müsst zu diesem Ergebnis kommen“, sagt der Klimaforscher Georg Kaser, der gemeinsam mit der Umweltökonomin Birgit Bednar-Friedl das Gremium koordiniert. Die Herausforderung sei, klar zu kommunizieren, in welchen Bereichen man gesichertes Wissen habe und wo man auf Prognosen und damit auch auf Wahrscheinlichkeiten zurückgreife. „Und da vertraue ich auch darauf, dass da Leute drinnen sind, die sagen: Halt, das ist etwas, was ihr nicht so genau wisst.“ Herausforderung Klimakommunikation Klimaforschung zu kommunizieren, darin ist der Glaziologe, der auch regelmäßig für den Weltklimarat IPCC tätig ist, geübt. Man könne statistische physikalische Wahrscheinlichkeiten sehr einfach erklären, ist der Forscher überzeugt. Mit der Analogie des Kochens von Polenta beispielsweise. Erwärmt man den Maisgrieß, weiß man, dass er Blasen werfen wird; auch wenn man nicht genau sagen kann, wo und wann die Blasen entstehen werden. Gleichzeitig dürfe man die Bürgerinnen und Bürger aber auch nicht unterfordern, mahnt Kaser. Breite Beteiligung Der Klimarat der Bürgerinnen und Bürger ist eine Forderung des Klimavolksbegehrens, die von der Regierung aufgegriffen und nun im ersten Halbjahr 2022 umgesetzt wird. Inwiefern die Ergebnisse im politischen Prozess berücksichtigt werden, ist noch unklar. Der Klimaforscher würde sich wünschen, dass Politik und Klimarat nach Abschluss der Bera2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 236 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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