sprachreif 3/4, Schülerbuch

Semestercheck AUF DEM WEG ZUR MATURA Thema: Straßenverkehr im 21. Jahrhundert A1 Verfassen Sie einen Kommentar. Situation: Sie lesen eine Reportage in einer österreichischen Wochenzeitung. Weil Sie sich für das Thema interessieren, entscheiden Sie sich dazu, einen Gastkommentar für die Online-Ausgabe dieser Zeitung zu verfassen. Lesen Sie die Reportage Rad gegen Auto: Eine Allee der Irrtümer von Christian Jostmann aus der Online-Ausgabe der Wochenzeitung Die Furche vom 21. November 2021. Verfassen Sie nun den Kommentar und bearbeiten Sie dabei folgende Arbeitsaufträge: • Beschreiben Sie kurz die in der Reportage dargestellte Verkehrssituation in Wolkersdorf. • Erklären Sie die Bedeutung der Straßenplanung für den öffentlichen Verkehr. • Bewerten Sie das vorgeschlagene Verkehrskonzept für die Alleegasse. • Nehmen Sie zu der Entscheidung, das Tempolimit nicht zu verringern, eindeutig Stellung. Schreiben Sie zwischen 405 und 495 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen. 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 Rad gegen Auto: Eine Allee der Irrtümer Von Christian Jostmann | 21.11.2021 In Zeiten des Klimaschutzes verspricht die Politik Radfahrern Verbesserungen. Doch in der Realität bleibt die Nachhaltigkeit in den Instanzen hängen. Ein Fallbericht aus dem Weinviertel. Wie fast jede österreichische Kleinstadt hat auch Wolkersdorf im Weinviertel eine „Alleegasse“: ein Name, der nach Beschaulichkeit und Idylle klingt. Dabei hätte nicht viel gefehlt, und die Wolkersdorfer Gasse dieses Namens hätte die Straßenmarkierung in Österreich revolutioniert – wenn ein wackerer Landesbeamter es nicht im letzten Moment verhindert hätte. Mitten durch Wolkersdorf führt seit den Tagen Kaiser Karls VI. die Brünner Straße. Von ihr zweigt die Alleegasse nach Westen ab. Diese trägt ihren Namen nur teilweise zu Recht. Am Anfang ist sie zwar eine von Bäumen gesäumte Allee, aber keine Gasse, sondern fast schon ein Boulevard mit reichlich Platz für alle, die hier unterwegs sind. Für Radfahrende sind an beiden Seiten Mehrzweckstreifen markiert, mit gestrichelten Linien. Das heißt, dass auch Autos sie benutzen dürfen. Aber nach etwa 300 Metern verengt sich die Straße. Ab hier könnte man sie Gasse nennen, aber nicht mehr Allee. Für Bäume ist kein Platz und für Mehrzweckstreifen auch nicht mehr. […] Knapp 2000 Fahrzeuge verkehren hier jeden Tag. Davon sind nur gut zwei Prozent Fahrräder. Ungeübte wagen sich mit dem Rad nicht auf die Straße, und Eltern lassen ihre Kinder ungern allein radeln. […] Bitten von Anrainern, die Alleegasse für den Radverkehr sicherer zu machen, wurden lange abgetan. Doch 2019 wehte plötzlich ein frischer Wind durch die Region und damit auch durch die Alleegasse. Erstens erklärten die ÖBB und das Land Niederösterreich wieder einmal, eine Regionalbahn stilllegen zu müssen. So etwas tut man im Zeitalter des Klimawandels nicht ohne Bußfertigkeit. Das Land gelobte, künftig mehr in alternative Mobilität zu investieren, nicht zuletzt in den Ausbau des Radwegenetzes. Dabei wurde die Alleegasse ausdrücklich zur „prioritären Route“ erklärt. Und zweitens wählte Wolkersdorf 2019 einen neuen Gemeinderat, der für die Stadt ein Mobilitätskonzept in Auftrag gab. „Dafür haben wir uns ganz bewusst ein progressives Verkehrsplanungsbüro gesucht“, erklärt Dominic Litzka, der seit 2019 als Bürgermeister eine „Zu234 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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