Eine Erörterung überarbeiten A20 Lesen Sie die Muster-Erörterung zur Reportage Eltern: Nicht nach dem Geschlecht unseres Kindes fragen. Suchen Sie im Text die genannten Bausteine, die in dieser Erörterung enthalten sein sollten. Markieren Sie diese farbig im Text: • Basissatz = gelb • aktueller Bezug = grün • kurze Inhaltsangabe = orange • Aufgabenstellung 1: wesentliche Inhalte nennen = rot • Aufgabenstellung 2: Absichten hinter geschlechtsneutraler Erziehung erklären = blau • Aufgabenstellung 3: Schobers Ausführungen bewerten = braun • Ausblick = violett SCHRITT 3 Erörterung zum Thema „Geschlechtsneutrale Erziehung“ Die Reportage Eltern: „Nicht nach dem Geschlecht unseres Kindes fragen“, welche am 30.03.2019 in der Tageszeitung „Der Standard“ erschienen und von Marietta Adenberger verfasst worden ist, behandelt die Frage, wie sich eine geschlechtsneutrale Erziehung auf Kinder auswirkt, und berichtet davon, mit welchen Hürden sich Eltern, die sich für diese Form der Erziehung entschieden haben, konfrontiert sehen. In Zeiten, in denen unsere binäre Geschlechterkultur immer kritischer gesehen wird, muss die Frage gestellt werden, ob eine Unterteilung der Spielwarengeschäfte in eine rosa und eine blaue Seite überhaupt noch zeitgemäß ist und ob sich zukünftige Generationen dieser Aufteilung ohne Kritik beugen sollten. In der Reportage wird erläutert, dass die Versuche von Eltern, ihre Kinder geschlechtsneutral zu erziehen, oft auf Irritation, teilweise aber auch auf Wut oder Aggression stoßen würden. Das liege daran, dass die Erziehung von Kindern zu großen Teilen noch auf alten Stereotypen fuße und es dabei sehr geschlechtsspezifisch zuginge. Prinzipiell sollte den Kindern zwar ein größeres Angebot gemacht werden, damit sie sich möglichst frei in ihrer Entwicklung fühlen könnten, einer Zuordnung zu einer Geschlechterkategorie sei durch geschlechtsneutrale Erziehung aber nicht „vorzubeugen“. Einerseits suche jeder Mensch nach der Möglichkeit der Identifikation und andererseits würden äußere Einflüsse zur Zuordnung zu einem Geschlecht beitragen. Eltern, die sich für eine geschlechtsneutrale Erziehung entscheiden, wollen vor allem vermeiden, dass ihre Kinder zu früh in gewisse Schubladen gesteckt werden. Vor allem wenn es um Kinder geht, herrscht in unseren Köpfen noch ein bestimmtes Bild, nämlich jenes von den tobenden und wilden Jungs und den braven, leisen Mädchen. Unterstützt wird das geschlechterspezifische Denken von Werbung und Verkauf. In Spielwaren- und Bekleidungsgeschäften finden sich noch immer typische Mädchen- und Jungenabteilungen. Gerade diese Teilung der Konsumlandschaft in eine Welt für Mädchen und eine Welt für Burschen kann in so frühen Jahren dazu führen, dass Kinder gewisse Muster unhinterfragt übernehmen. Vielleicht würde sich ja ein Mädchen gerne für ein ferngesteuertes Auto entscheiden statt für eine Puppe, die Möglichkeit wird ihm jedoch gar nicht geboten. Dem Autor Sascha Verlan ist vollkommen zuzustimmen, wenn er sagt, Kinder sollten nicht von Anfang an das Gefühl haben, irgendetwas sei für sie untypisch. 218 8 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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