A9 Definieren Sie den Begriff der „Humansprache“. Was bedeutet Humansprache? Was wird darunter verstanden? Was soll damit bewirkt werden? Diskutieren Sie anschließend im Plenum. A10 Bewerten Sie den Schreibstil der Autorin Luise F. Pusch und besprechen Sie die mögliche Intention der Autorin. In ihrem Buch zitiert Pusch eingangs den Schriftsteller Heinrich Heine: Je wichtiger ein Gegenstand ist, desto lustiger muss man ihn behandeln. Besprechen Sie, wie dieses Zitat verstanden werden könnte und warum die Autorin es für ihr Buch wählt. A11 Nehmen Sie sich das Sprichwort Heines zu Herzen und verfassen Sie ein Plädoyer für oder gegen eine gendersensible Sprache. Überlegen Sie sich vor dem Schreiben mindestens drei Argumente, die Ihren Standpunkt sinnvoll begründen. Schreiben Sie ironisch, sarkastisch, provokativ, lustig. Manchmal liegt die Kraft im Witz. Tragen Sie Ihre Texte im Klassenzimmer vor. Andere Länder, anderes Gender – Geschlechtsneutrale Sprachen A12 Lesen Sie den folgenden Text über geschlechtsneutrale Sprachen und diskutieren Sie Vor- und Nachteile. Recherchieren Sie anschließend in Gruppen, in welchen Sprachen es (mittlerweile) geschlechtsneutrale Pronomen gibt. C B C MERKENSWERT Luise F. Pusch wurde 1944 in Deutschland (Gütersloh) geboren und ist eine Koryphäe in der feministischen Sprachforschung. Sie gilt als Begründerin des Glottisschlags (bzw. dem gesprochenen Gendersternchen). Gemeinsam mit Senta Trömel-Plötz und Marlis Hellinger begründete sie die feministische Linguistik, deren Ziel es ist, Sprache wie Sprachgebrauch aus einem feministischen Blickwinkel zu untersuchen. 2 4 6 8 10 12 14 16 […] Anfang des Jahres kürten die Sprachwissenschaftler*innen der American Dialect Society das Pronomen „they“ zum Wort des Jahrzehnts. […] Grund: seine zunehmende Beliebtheit als geschlechtsneutrale Alternative zu den Personalpronomen „he“ oder „she“. […] Das Problem: im Deutschen existiert kein wirkliches Äquivalent zu „they“. Ein Satz wie „das ist Joey, sie sind weder Frau noch Mann“ klingt für viele zu umständlich. Manche versuchen deshalb, Pronomen generell zu vermeiden, was aber zu ständigen Wiederholungen des eigenen Namens führt. Andere, etwa Berliner*in René_ Hornstein, kreieren neue deutsche Pronomen: „Wenn eine Person einen Namen lernen kann, kann sie auch ein Pronomen lernen,“ sagte em dazu im Interview mit dem Onlinemagazin jetzt. Durchgesetzt hat sich aber bisher keine dieser Lösungen. Gender-Trouble erlebe ich entsprechend oft – nicht nur, wenn Leute über mich, sondern auch, wenn sie mit mir sprechen. Warum wird auf mein Geschlecht verwiesen, noch bevor man überhaupt meinen Namen nennt? Warum in E-Mail-Anschreiben nicht lieber „Liebe*r Joey“ statt „Lieber Joey“ verwenden, oder warum nicht einfach „sehr geehrter Mensch Hansom“ statt „sehr geehrter Herr Hansom“? Sprachen verändern sich ständig: […] Ich stelle mir eine Gesellschaft vor, in der unsere Sprache – welche auch immer – nicht damit beginnt, uns in „Frau“ oder „Mann“ zu unterteilen. Neutrale Ausdrucksformen sind dabei ein guter Ausgangspunkt. […] QUELLE: https://www.siegessaeule.de/magazin/kein-gender-trouble-mehr-f%C3%BCr-eine-neue-deutsche-sprachreform/; (abgerufen am 02.02.2022) 18 20 22 24 26 28 30 32 Kein Gender-Trouble mehr: Für eine neue deutsche Sprachreform Von Joey Hanson | 16.01.2020 213 Textkompetenz Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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