A37 Lesen Sie online eine Rezension zu dem Buch Die Klavierspielerin und begründen Sie im Anschluss daran, ob Sie dieses Werk lesen würden. A38 Lesen Sie online die Rede Elfriede Jelineks zum Empfang des Nobelpreises. Wählen Sie vier bis fünf Sätze aus, die Sie persönlich ansprechen und kommentieren Sie diese. A39 Lesen Sie den folgenden Ausschnitt aus einem Bericht über Elfriede Jelinek mit Zitaten und sehen Sie sich online die Bilder dazu an. Diskutieren Sie, welchen Eindruck Sie dadurch von der Autorin erhalten. Ó 33u885 Ó 348cv6 B Ó 3499y5 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 Elfriede Jelinek: „Als Mann hätte ich mich wahrscheinlich längst umgebracht“ Von Wolfgang Paterno | 19.10.2021 Elfriede Jelinek wird diesen Mittwoch 75 Jahre alt. Eine Collage aus Zitaten der Literaturnobelpreisträgerin – mit selten gezeigten Fotos des langjährigen profil-Fotoreporters Walter Wobrazek. Seit fast 20 Jahren hat sie sich uns entzogen. Das letzte Mal, dass Elfriede Jelinek (zumindest auf einer Leinwand) in großem Stil die Öffentlichkeit aufsuchte, fand bei der Verleihung des Literaturnobelpreises 2004 statt. Jelineks öffentlichkeitswirksames Auftreten gegen Rechtsnationalismus und Populismus zahlten ihr der Boulevard und die Politik mit brutalen Anfeindungen heim: Es gibt wohl nicht viele Gegenwartsautorinnen, die derart unverhohlen gehasst wurden, deren Werk mit „Dreck“ gleichgesetzt wurde. Jelinek schrieb, uns allen zum Glück, dennoch weiter: Gedichte, Drehbücher, Gerichtsreportagen, Übersetzungen, Libretti, eine Prosa der Musikalität und der inneren Sprengkraft, eine Dramatik, die sich jeder Theaterkonvention verweigert – und die so empfindlich wie grundsätzlich in das Räderwerk der Zeitgeschichte eingreift. Siehe NS-Mitläufertum, Irakkrieg, Trump, Flüchtlingskrise, „Charlie Hebdo“-Attentat. Jelinek lebt und arbeitet in einem waldumsäumten Wiener Randbezirk. […] „Natürlich freue ich mich auch, da hat es keinen Sinn zu heucheln, aber ich verspüre eigentlich mehr Verzweiflung als Freude.“ (Interview nach der Literaturnobelpreisbekanntgabe mit der APA, 2004) „Ich habe auch ein bisschen gebetet, dass ich ihn nicht bekomme, weil ich furchtbare Angst habe, mein zurückgezogenes Leben – zumindest eine Zeit lang – nicht so weiterführen zu können, wie ich möchte. Ich scheue die Öffentlichkeit extrem, und ich hoffe, dass man mir trotzdem erlauben wird, privat zu bleiben. Ich will keine öffentliche Person sein.“ (Interview mit profil, 2004) „Am Schreibtisch führe ich Krieg gegen die Menschen, die es sich in der Normalität, um die ich sie beneide, bequem gemacht haben und das Leben genießen können. Ich bin da im Grunde ganz totalitär. Ich sage, dass nach dem, wie die Nazis hier gehaust haben, niemand das Recht hat, ruhig und glücklich zu leben.“ (Interview mit André Müller, 2004) QUELLE: https://www.profil.at/kultur/elfriede-jelinek-als-mann-haette-ich-mich-wahrscheinlich-laengst-umgebracht/401773737; (abgerufen am 25.01.2022) 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 INFOBOX: ELFRIEDE JELINEK Elfriede Jelineks Werke sind für eine sehr deutliche, grafische Sprache und teilweise verstörende und beeindruckende Szenen bekannt. Auch gesellschaftliche Tabuthemen spricht die Nobelpreisträgerin von 2004 häufig an. Eines der bekanntesten Beispiele ist Die Klavierspielerin. Elfriede Jelinek, 2004 201 Literarische Bildung Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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