A27 Lesen Sie den Kommentar einer Schülerin. Beschreiben Sie, welche Vorzüge der Text hat (grün markiert) und überarbeiten Sie die Schwächen (gelb markiert). Bilder aus dem Krieg – Blocken oder nicht? Wie vermutlich viele andere Österreicherinnen und Österreicher auf unserer Insel der Seligen habe ich über Soziale Medien erfahren, was in der Ukraine wirklich abgeht. Beschuss eines Fernsehturms – solche Szenen kennt man doch normalerweise nur aus irgendwelchen Ballerspielen, oder? Wenn jetzt aber die Bilder von toten Menschen und die Geräusche von Maschinengewehren nicht mehr beim Zocken über den Bildschirm flimmern, sondern plötzlich im TikTok-Feed auftauchen, dann läuft gerade etwas richtig falsch in der Welt. Wenn in der Wiener Zeitung vom 3. März der bekannte Journalist Bernhard Baumgartner beschreibt, dass wir viele Informationen aus dem Ukraine-Krieg über die Social Medias bekommen würden, dann zieht es mir die Gänsehaut auf. Wenn ich Angst haben muss, dass ich von Propagandamaschinen influenced werde, wird mir richtig schlecht. Leider: Es ist doch allgemein bekannt, dass in sozialen Netzwerken jeder gefakte Blödsinn geteilt werden kann. Was kann man da noch glauben? Noch problematischer ist ja die Tatsache, dass man jederzeit ausblenden kann, was sich in der Welt so abspielt. Statt Krieg lieber süße Katzerl? Kein Problem, blocken wir die bösen Bilder, liken wir die cuten Cats! Bevor ich mich nämlich in meiner Freizeit noch damit auseinandersetzen muss, ob ich da irgendeinem Manipulativ-Deppen auf den Leim gegangen bin, schau ich mir lieber an, wie Nachbars Lumpi in den Garten macht. Wer sich in der Ukraine nämlich geographisch nicht so gut auskennt oder nicht gerade einen Doktortitel in Fake-News- Erkennungswissenschaften hat, wird sich relativ schwertun bei der Einordnung der Videos, die angeblich aus dem Krieg kommen. Auf der Hand liegt aber: Das Blocken der Videos hat nur dann einen Sinn, wenn man eine Alternative findet, sich zu informieren. Das können die Nachrichten im Fernsehen sein, die Tageszeitungen oder Websites seriöser Nachrichtenportale. Aber diese drei Begriffe lassen einen Jugendlichen eher gähnen als interessiert die Wimper zu heben. Deshalb ist mein Vorschlag: Vergesst das Blocken! Es ist in Zeiten wie diesen richtig wichtig, gut informiert zu sein. Schließlich vernetzen wir uns auch in Punkto Klimawandel über TikTok und Co. Besser als Blocken ist jedenfalls, nur jene Bilder und Videos zur Informationsbeschaffung zu verwenden, die von echten Medien, also Zeitungen, ORF und so weiter geshared werden. Die sollten nämlich zuerst prüfen, was online geht, und werden dafür auch noch bezahlt. Dann ergibt es plötzlich Sinn, dass die schnelle Info-Welle über TikTok kommt: Es passiert was – Es kommt ein Share – Der wird geprüft! Traurig, dass man nicht alles glauben darf. Noch trauriger, dass es solche Bilder überhaupt gibt. 171 Schriftliche Kompetenz Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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